Daten & Fakten zu Island
Island: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung von Island betrug im Jahr 2023 geschätzt rund 380.000 Einwohner:innen. Damit umfasst das Land im europäischen Vergleich der Einwohnerzahlen die kleinste Gesamtbevölkerung. Die Hauptstadt Reykjavik ist mit rund 136.894 Bürger:innen nicht nur die mit Abstand größte Stadt von Island, sondern neben dem Regierungssitz auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.Die Gesamtbevölkerung von Island ist im Jahr 2023 um rund 0,64 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Bevölkerungsentwicklung von Island bleibt somit positiv und auf vergleichsweise stabilem Niveau, wenngleich mittelfristig ein geringeres Bevölkerungswachstum prognostiziert wird. Islands Fertilitätsrate ist im Vergleich zum Vorjahr wieder gesunken und hat zuletzt rund 1,59 Kinder je Frau betragen (2022). Dies ist eine der höchsten Fertilitätsraten im europäischen Vergleich. Trotz vergleichsweise hoher Geburtenziffer bleibt das Land dennoch unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern je Frau, das Industrieländer im Allgemeinen benötigen, um die Population zumindest konstant zu halten. Selbst wenn es möglich wäre, ist die reine Erhöhung der Fertilitätsrate in Island für das abgeschiedene Land keine nachhaltige Lösung.
Warum ist Island auf Migration angewiesen?
Islands kleiner Genpool - mehr Geburten allein sind keine LösungSchon heute stellt sich für junge Isländer:innen das Problem dar, dass es aufgrund der geringen Gesamtpopulation in Island schwieriger ist bei der Partnersuche jemanden kennenzulernen, zu dem kein zu enges Verwandtschaftsverhältnis besteht. Isolierte endogame Populationen, wie es die Isländer sind, neigen aufgrund des begrenzten Genpools zu verstärkt auftretenden Erbkrankheiten. Diese negative Entwicklung verschärft sich von Generation zu Generation, insofern der Genpool nicht erweitert wird. Ganz davon abgesehen, dass alle europäischen Gesellschaften mehr oder weniger stark von geringen Fertilitätsraten betroffen sind und sich diese Entwicklung in freien Demokratien nur begrenzt durch staatliche Maßnahmen beeinflussen lässt, würden mehr Geburten in der endogamen Population Islands das Problem nur verstärken. Während sich die Bevölkerungsentwicklung in nicht-endogamen Gesellschaften zumindest theoretisch über drei Variablen beeinflussen lässt, Zusammenspiel aus Geburten- und Sterbeberate sowie Migration, ist für Island die Einwanderung von außen (und damit eine Vergrößerung des Genpools) unabdingbar für ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum.
Ausländer:innen in Island
Der Ausländeranteil in Island hat im Jahr 2023 insgesamt rund 16,77 Prozent betragen. Mit einem Anteil von rund 12,77 Prozent entstammen rund drei von vier Ausländer:innen in Island aus einem EU-Land und nicht aus einem Drittstaat. Der Zuzug aus dem nicht-europäischen Ausland nach Island ist dementsprechend relativ gering. Allgemein liegt der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung in Europa - bei Staaten mit vergleichsweise kleinen Gesellschaften - zumeist deutlich höher als in Island (Luxemburg, Malta und Zypern). Abgesehen davon, dass Island kein EU-Mitglied ist, dürfte die geografische Randlage des Landes, inklusive rauer klimatischer Verhältnisse, sowie begrenzter Optionen auf dem Arbeitsmarkt, trotz des sehr hohen Lebensstandards, eine Rolle für die geringere Attraktivität des Landes für Zuwander:innen haben.
Islands Wirtschaft
Das Wirtschaftswachstum von Island hat im Jahr 2023 geschätzt 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. Für das Jahr 2024 wird eine Steigerung der isländischen Wirtschaftsleistung um rund 1,74 Prozent prognostiziert.Im Jahr 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Island auf geschätzt rund 31,02 Milliarden US-Dollar gestiegen. Island gruppiert sich - aufgrund der geringen Größe der Volkswirtschaft - in der Rangliste europäischer Länder nach BIP im unteren Viertel ein. Für das laufende Jahr 2024 soll die Wirtschaftsleistung Islands auf rund 33,34 Milliarden US-Dollar wachsen.
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt sich für 2023 ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Island von geschätzt etwa 79.998 US-Dollar, womit das Land das fünfthöchste pro-Kopf-BIP im europäischen Wirtschaftsraum (EU plus EFTA) aufweist und Platz 7 auf der Liste der Länder mit dem größten Pro-Kopf-BIP weltweit belegt (2023).
Island bleibt nicht von einer hohen Inflationsrate verschont, wenngleich das Land in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder hohe Teuerungsraten zu verzeichnen hatte, (z.B. 2006 bis 2012). Im Jahr 2023 stieg die Inflationsrate von Island auf geschätzt 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Teuerungsrate in Island jedoch noch unter der durchschnittlichen Inflationsrate in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Für das Jahr 2024 wird eine sinkende Inflationsrate in Island von rund 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
Die Arbeitslosenquote in Island sinkt im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf geschätzt 3,38 Prozent. Für das Jahr 2024 wird eine Arbeitslosenquote von rund 3,8 Prozent erwartet, womit das Land dem Status der volkswirtschaftlichen Vollbeschäftigung nahe kommt.
Der Außenhandel von Island
Islands Leistungsbilanzsaldo war in der Periode von 2013 bis einschließlich 2020 positiv. In den Jahren 2021 und 2022 wurde ein Defizit in der Leistungsbilanz erzielt. Im Jahr 2023 hat das Land wieder eine positive Leistungsbilanz in Höhe von geschätzt rund 300 Millionen US-Dollar verzeichnet. Die Überschüsse aus der aktiven Dienstleistungsbilanz Islands (rund 1,4 Milliarden US-Dollar in 2022) können dabei die Defizite aus dem Außenhandels Islands mit Gütern nicht kompensieren. Dabei beträgt das Handelsbilanzdefizit von Island im Güterhandel rund 2,86 Milliarden US-Dollar (2023)Export
- Export von Gütern aus Island: Island exportierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 6,6 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Exportgüter von Island Die wichtigsten Exportgüter Islands im Jahr 2023 sind NE-Metalle (SITC Abschnitt 68) mit einem Anteil von rund 36,57 Prozent der Exporte Islands gewesen. Auf Fische, Krebstiere, Weichtiere und wirbellose Wassertiere; Zubereitungen davon (SITC Abschnitt 03) entfielen etwa 34,23 Prozent von Islands Exporten. Verschiedene bearbeitete Waren (SITC Abschnitt 89) waren mit einem Anteil von etwa 4,47 Prozent der Exporte das drittwichtigste Exportgut Islands im Jahr 2023.
- Wichtigste Exportländer von Island Das wichtigste Exportland Islands im Jahr 2023 sind die Niederlande mit einem Anteil von rund 36,4 Prozent an den Exporten gewesen, gefolgt von den USA mit einem Exportanteil von rund 10 Prozent und Großbritannien (8,8 Prozent).
- Import von Gütern nach Island Island importierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 9,5 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Importgüter von Island Die wichtigsten Importgüter Islands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Importanteil von rund 13,1 Prozent gewesen. Straßenfahrzeuge (einschl. Luftkissenfahrzeuge) (SITC Abschnitt 78) sind mit einem Importanteil von rund 12,1 Prozent die zweitwichtigsten Importgüter von Island, gefolgt von Elektrischen Maschinen, Apparaten, Geräten und Einrichtungen, a. n. g., und elektrischen Teilen davon (SITC Abschnitt 77) mit einem Importanteil von rund 9,9 Prozent im Jahr 2023.
- Wichtigste Importländer von Island Die wichtigsten Importländer für Island im Jahr 2023 sind Norwegen mit einem Importanteil von rund 11,5 Prozent, Deutschland (rund 8,8 Prozent) und China (rund 8,7 Prozent).