René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu Mexiko
Mexiko ist eine Bundesrepublik in Nordamerika, die im Norden an die USA und im Süden an Guatemala und Belize grenzt. Das spanischsprachige Land liegt zudem zwischen dem Pazifik, dem Golf von Mexiko und dem karibischen Meer und ist mit einer Fläche von über 1,96 Millionen Quadratkilometern auf Rang 14 der größten Länder weltweit. Mexiko besteht aus 31 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt. Mexiko zählt sowohl zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) als auch zu den sogenannten "Next Eleven", den bedeutendsten Schwellenländern nach den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Politisch zählt Mexiko ebenfalls zur Region Lateinamerika und Karibik und ist Teil mehrerer regionaler Organisationen, wie der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS).
Die Bevölkerung von Mexiko hat 2023 rund 129,7 Millionen Einwohner:innen betragen. Die größten Städte in Mexiko sind Mexico City, Guadalajara und Monterrey. Mexikos Gesellschaft ist divers, ein Großteil der Bevölkerung hat einen ethnisch gemischten Hintergrund. Die Mehrheit ist Mestizen, haben sowohl spanische als auch indigene Vorfahren. Einige Minderheiten von amerikanisch-indigenen Völkern leben weiterhin in Mexiko, besonders in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca. Die größte Religion im Land ist der Katholizismus, die meisten Mexikaner:innen sind Anhänger einer christlichen Glaubensgemeinschaft.
Die Struktur der mexikanischen Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren kaum geändert. Rund 58,3 Prozent der Wirtschaftsleistung kommt aus dem Dienstleistungssektor und etwas über 30 Prozent aus der Industrie. Von allen Erwerbstätigen arbeiten rund 62,3 Prozent im Dienstleistungssektor, etwa 25 Prozent in der Industrie und rund 12,6 Prozent in der Landwirtschaft.
Exporte
Ein großes Problem in Mexiko sind weiterhin der Drogenhandel und die damit verbundenen Gewalttaten der organisierten Kriminalität. Das Problem der Kriminalität geht jedoch über die Drogenkartelle hinaus. Im Jahr 2023 sind 13 der 25 Städte mit den meisten Mordfällen pro 100.000 Einwohner:innen in Mexiko. Besonders die Bundesstaaten im Norden, Westen und Zentrum des Landes, wie Guanajuato, Baja California und Chihuahua sind besonders gefährlich. Im Bundesstaat Guanajuato gab es laut offiziellen Angaben 3.746 Morde im Jahr 2023. Im selben Jahr waren 27.221 der rund 31.062 Mordopfer insgesamt Männer. Geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen ist dennoch ein zunehmend großes Problem. Femizide sind in Mexiko und Lateinamerika am Wachsen. Bisher scheint es kein Mittel gegen die zunehmende Gewalt im Land zu geben. Ein hartes Durchgreifen gegenüber den Kartellen hat in Mexiko nur zu mehr Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geführt. Im Jahr 2006 begann der damalige Präsident Felipe Calderón den Kartellen den Krieg zu erklären und versuchte gezielt führende Kartellbosse zu verhaften. Eine Auswirkung des Kriegs gegen die Kartelle war nicht nur eine Zunahme der Morde, sondern auch der Verschwundenen. Bis Mai 2024 galten rund 114.519 Menschen in Mexiko als verschwunden. Die Anzahl der Verschwundenen hat sich besonders seit 2006 schlagartig erhöht. In den Jahren 2022 und 2023 ist die Anzahl der Morde insgesamt zwar zurückgegangen, Sicherheit ist dennoch je nach Region ein großes Problem.
Die Gewalt richtet sich auch gegen die Medien: 2023 wurden in Mexiko vier Journalisten getötet, die Anzahl ungeklärter Morde an Journalisten ist in Mexiko die höchste weltweit.
Die Bevölkerung von Mexiko hat 2023 rund 129,7 Millionen Einwohner:innen betragen. Die größten Städte in Mexiko sind Mexico City, Guadalajara und Monterrey. Mexikos Gesellschaft ist divers, ein Großteil der Bevölkerung hat einen ethnisch gemischten Hintergrund. Die Mehrheit ist Mestizen, haben sowohl spanische als auch indigene Vorfahren. Einige Minderheiten von amerikanisch-indigenen Völkern leben weiterhin in Mexiko, besonders in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca. Die größte Religion im Land ist der Katholizismus, die meisten Mexikaner:innen sind Anhänger einer christlichen Glaubensgemeinschaft.
Bevölkerungswachstum verlangsamt sich
Im Jahr 2023 hat Mexikos Bevölkerungswachstum rund 0,9 Prozent betragen. Bis 2050 wird prognostiziert, dass Mexikos Bevölkerung kaum noch wachsen wird. Bis 2015 wuchs die Bevölkerung noch um über ein Prozent jährlich. Die Fertilitätsrate ist noch hoch und mit etwa 1,9 Kindern je Frau (2023) nur knapp unter dem Niveau, das ein natürliches Bevölkerungswachstum ermöglicht. Die Lebenserwartung ist stetig am Steigen und beträgt im Jahr 2023 geschätzt rund 75,1 Jahre. Während des Corona-Jahres 2020 sank die Lebenserwartung auf rund 70,5 Jahre ab, das Land verzeichnete eine der höchsten Anzahlen an Todesfällen weltweit. Der Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 an der mexikanischen Bevölkerung ist noch am Wachsen und beträgt etwa 67,1 Prozent im Jahr 2023. Bis 2030 soll der Anteil auf rund 67,9 Prozent steigen und danach absinken. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist am Wachsen, aber mit 28,9 Jahren noch niedriger als in anderen Industrie- und Schwellenländern, wie Brasilien oder China.Wirtschaftliche Entwicklung
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Mexiko hat 2023 bei rund 1,8 Billionen US-Dollar gelegen; damit belegt das Land Rang 12 der größten Volkswirtschaften. Mexiko nähert sich seit Jahren den zehn größten Volkswirtschaften an. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ergibt sich ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von circa 13.642 US-Dollar je Einwohner (2023). Das Wirtschaftswachstum in Mexiko hat in der Corona-Pandemie besonders stark gelitten und ging im Jahr 2020 um rund 8,6 Prozent zurück. 2023 hat das BIP-Wachstum rund 3,2 Prozent betragen und soll in den kommenden Jahren um Werte von über zwei Prozentpunkte jährlich wachsen. Die Arbeitslosenquote hat 2023 bei rund 3,3 Prozent gelegen; allerdings sind viele Menschen in Mexiko informell im Dienstleistungssektor beschäftigt. Die Inflationsrate in Mexiko hat 2023 rund 5,5 Prozent betragen; 2024 werden die Preise voraussichtlich um rund vier Prozent steigen.Die Struktur der mexikanischen Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren kaum geändert. Rund 58,3 Prozent der Wirtschaftsleistung kommt aus dem Dienstleistungssektor und etwas über 30 Prozent aus der Industrie. Von allen Erwerbstätigen arbeiten rund 62,3 Prozent im Dienstleistungssektor, etwa 25 Prozent in der Industrie und rund 12,6 Prozent in der Landwirtschaft.
Außenhandel
Mexiko ist ein bedeutender Industriestandort und Exporteur von Waren in die USA. Zudem profitiert Mexiko von Nearshoring Effekten durch den Ukraine-Krieg und Entkopplung von China. Das nordamerikanische Land hat 2023 ein Handelsbilanzdefizit von rund 28,5 Milliarden US-Dollar eingefahren. Die Dienstleistungsbilanz ist ebenfalls negativ und hat im Jahr 2023 bei rund 18,9 Milliarden US-Dollar gelegen. Mexiko ist Teil des USA-Mexiko-Kanada Abkommens (USMCA), das seit dem 1. Juli 2020 NAFTA ersetzt hat. Weiterhin ist Mexiko Teil der WTO, von APEC und dem regionalen Handelsblock Pazifikallianz mit Chile, Kolumbien und Peru.Exporte
- Wert der Exporte: Im Jahr 2023 hat Mexiko Güter im Wert von rund 593 Milliarden US-Dollar exportiert. Damit ist Mexiko auf Rang 9 der größten Exportländer weltweit.
- Wichtigste Exportgüter: Die wichtigsten Exportgüter mit einem Exportanteil von rund 26,6 Prozent sind Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78). Mexiko ist ein bedeutender Standort der Pkw-Produktion. In Amerika ist Mexiko nach den USA der zweitgrößte Hersteller von Pkws im Jahr 2023.
- Wichtigste Exportländer: Die USA sind der größte Absatzmarkt für Exporte aus Mexiko. Rund 80 Prozent der Ausfuhren sind im Jahr 2023 in die USA gegangen.
- Wert der Importe: Mexiko hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 621,5 Milliarden US-Dollar an Gütern importiert. Das nordamerikanische Land ist auf Rang 12 der größten Importnationen weltweit.
- Wichtigste Importgüter: Elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (SITC 77) sind die wichtigsten Importgüter von Mexiko, mit einem Einfuhranteil von rund 14 Prozent im Jahr 2023.
- Wichtigste Importländer: Die USA sind ebenfalls das wichtigste Importland für Mexiko im Jahr 2023. Mit einem Importanteil von rund 42,8 Prozent sind die USA vor China (rund 19,1 Prozent) das wichtigste Herkunftsland für Einfuhren nach Mexiko.
Wahlen und Rechtsstaatlichkeit
Am 2. Juni 2024 fanden in Mexiko Präsidentschaftswahlen statt. Claudia Sheinbaum wurde mit einem Stimmanteil von rund 59,4 Prozent zur ersten Präsidentin des Landes gewählt. Sheinbaum gehört der Partei Morena des vorherigen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (AMLO) an. Die neue Präsidentin gilt als erkorene Nachfolgerin des beliebten Ex-Präsidenten. Zwar war AMLO nicht unumstritten - Projekte wie der Maja Zug in Yucatán standen unter Kritik von Umweltaktivist:innen - er war aber dennoch besonders bei Arbeiter:innen beliebt und setzte in seiner Amtszeit eine Reihe an Sozialreformen, wie einen deutlich höheren Mindestlohn, um.Ein großes Problem in Mexiko sind weiterhin der Drogenhandel und die damit verbundenen Gewalttaten der organisierten Kriminalität. Das Problem der Kriminalität geht jedoch über die Drogenkartelle hinaus. Im Jahr 2023 sind 13 der 25 Städte mit den meisten Mordfällen pro 100.000 Einwohner:innen in Mexiko. Besonders die Bundesstaaten im Norden, Westen und Zentrum des Landes, wie Guanajuato, Baja California und Chihuahua sind besonders gefährlich. Im Bundesstaat Guanajuato gab es laut offiziellen Angaben 3.746 Morde im Jahr 2023. Im selben Jahr waren 27.221 der rund 31.062 Mordopfer insgesamt Männer. Geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen ist dennoch ein zunehmend großes Problem. Femizide sind in Mexiko und Lateinamerika am Wachsen. Bisher scheint es kein Mittel gegen die zunehmende Gewalt im Land zu geben. Ein hartes Durchgreifen gegenüber den Kartellen hat in Mexiko nur zu mehr Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geführt. Im Jahr 2006 begann der damalige Präsident Felipe Calderón den Kartellen den Krieg zu erklären und versuchte gezielt führende Kartellbosse zu verhaften. Eine Auswirkung des Kriegs gegen die Kartelle war nicht nur eine Zunahme der Morde, sondern auch der Verschwundenen. Bis Mai 2024 galten rund 114.519 Menschen in Mexiko als verschwunden. Die Anzahl der Verschwundenen hat sich besonders seit 2006 schlagartig erhöht. In den Jahren 2022 und 2023 ist die Anzahl der Morde insgesamt zwar zurückgegangen, Sicherheit ist dennoch je nach Region ein großes Problem.
Die Gewalt richtet sich auch gegen die Medien: 2023 wurden in Mexiko vier Journalisten getötet, die Anzahl ungeklärter Morde an Journalisten ist in Mexiko die höchste weltweit.
