Fertilitätsrate in der BRD und DDR 1950-1990
Entwicklung in den 1970er Jahren
Zu Beginn der 1970er Jahre kam es in beiden Staaten zu einem markanten Einbruch der Fertilitätsrate: So fiel die Fertilitätsrate 1974 in der Bundesrepublik auf 1,51 und in der DDR auf 1,54 Kinder je Frau. Grund dafür waren veränderte Moralvorstellungen und die Einführung der Antibabypille. Verkürzt (und wissenschaftlich nicht ausreichend fundiert) wird dieses Phänomen bis heute als "Pillenknick" bezeichnet. In den folgenden Jahren stieg die Fertilitätsrate in der DDR wieder an, in der Bundesrepublik sank sie, im Jahr wurden aber wieder etwa die selben Werte wie 1974 erreicht.Wie wird die Fertilitätsrate definiert?
Die zusammengefasste Geburtenziffer wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr (in der ehemaligen DDR teilweise andere Altersgruppe, siehe Hinweise und Anmerkungen). Die zusammengefasste Geburtenziffer wird berechnet, indem die altersspezifischen Geburtenziffern für jedes Altersjahr zwischen 15 und 49 Jahren addiert werden. Diese altersspezifischen Geburtenziffern ergeben sich als Verhältnis der von Frauen eines Altersjahres geborenen Kinder zu allen gleichaltrigen Frauen im betrachteten Kalenderjahr. Siehe auch die Entwicklung der Fertilitätsrate in Deutschland ab dem Jahr 1990.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.