Berufsgruppen mit den meisten Fehltagen aufgrund von Burn-out-Erkrankungen 2023
Mit 607,1 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 Mitglieder entfielen im Jahr 2023 die meisten Burn-out-Krankheitstage auf Berufe in der Aufsichts- und Führungskräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege. Zusammen mit Berufen im Dialogmarketing und in der Altenpflege gehört dieses Berufsfeld zum wiederholten Male zu den Burn-out anfälligsten Berufsgruppen. Der Wert liegt dabei mehr als dreimal so hoch wie der Durchschnitt unter AOK-Mitgliedern. Auch die Diagnosehäufigkeit hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht: wurde im Jahr 2005 durchschnittlich ein Fall von Burn-out je 1.000 Mitglieder diagnostiziert, waren es 2023 bereits 7,7 AU-Fälle.
Was ist Burn-out?
In den letzten Jahren hat das Thema psychische Erkrankungen in der öffentlichen Debatte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Zuge steigender Krankheitszahlen – psychische Erkrankungen haben sich zu einer der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit entwickelt – findet auch das Burn-out-Syndrom steigende Beachtung. Vormals als „Modeerkrankung“ verschrien umschreibt Burn-out einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Bislang wurde aus Mangel einer eigenen ICD-10 Diagnose Burn-out unter der Diagnosegruppe Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ kodiert. In der überarbeiteten ICD-11 Version, die ab dem 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, wird Burn-out jedoch eindeutiger als Syndrom aufgrund von "Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann" definiert.
Modeerkrankung Burn-out?
Das vormals als „Modeerkrankung“ verschriene Burn-out-Syndrom umschreibt einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Der rapide Anstieg von Diagnosehäufigkeit und AU-Tagen legt auch eine gesellschaftlich gestiegene Sensibilität für das Thema der psychischen Erkrankungen nahe. Nach Angaben der der AOK hat sich die Krankheitslast aufgrund von Burn-out-Diagnosen in den letzten fünfzehn Jahren vervielfacht. In der Forschung wird Burn-out immer wieder mit einer hohen Belastung in Arbeit und Privatleben in Verbindung gebracht. Vor allem Berufsgruppen mit hoher sozialer Interaktion sind von Burn-out-Erkrankungen betroffen. So ist es wenig verwunderlich, dass neben Berufen in der Sozial- und Sonderpädagogik auch Berufe im Dialogmarketing und Verbtrieb stark betroffen sind.