Alphabetisierungsquoten nach Regionen in Österreich-Ungarn 1890
Soziale Ungleichheit in Österreich-Ungarn
Starke wirtschaftliche Unterschiede sorgten in Österreich-Ungarn für ausgeprägte soziale Verwerfungen: Während die deutschsprachige Bevölkerung zumeist gebildet und wohlhabend war, galt dies nicht für die zahlreichen Minderheiten im restlichen Reichsgebiet. Viele Angehörige insbesondere der slawischen Minderheiten arbeiteten als einfache Tagelöhner oder in der Landwirtschaft. Häufig mussten mehrere Familienangehörige arbeiten, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können. Dies verschärfte das Problem mangelnder Bildung rasch weiter. Zudem wurden Angehörigen von Minderheiten Posten in der Verwaltung oder beim Militär verwehrt. In Ungarn kam es sogar zur Entziehung des Wahlrechts.Wirtschaft in Österreich-Ungarn
Wohlstand, sozialer Status und wirtschaftliche Leistungsfähigkeiten waren in der Doppelmonarchie sehr ungleich verteilt. Die zumeist deutschsprachigen Gebiete im heutigen Österreich, aber auch im historischen Böhmen oder in Tirol waren wirtschaftlich gut entwickelt und die Modernisierung der Industrie hatte zu einem grundlegenden Wandel in der Wirtschaftsstruktur beigetragen. Der Agrarsektor verlor an Bedeutung und eine Urbanisierung setzte ein, ähnlich wie im übrigen westlichen Europa. Die ungarische Reichshälfte jedoch hatte erst Dekaden nach den übrigen europäischen Regional- und Großmächten Reformen wie die Abschaffung der Leibeigenschaft durchgeführt. In der Folge war auch die ungarische Wirtschaft stark rückständig.Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen Einwohner Österreich-Ungarns.
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