EZB-Leitzinsen: Hauptrefinanzierungssatz und Einlagesatz bis 2024
Gemäß geldpolitischem Beschluss vom 12. Dezember des Jahres 2024 hat die EZB den Zinssatz für die Einlagefazilität um 0,25 Prozentpunkte auf 3 Prozent gesenkt. Mit dem Zinssatz für die Einlagefazilität steuert die EZB ihren geldpolitischen Kurs. Der Einlagensatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder anlegen können, gilt als richtungsweisend für die Finanzmärkte. Der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 3,15 Prozent reduziert. Dieser Hauptrefinanzierungssatz wurde in der Vergangenheit als "Leitzins" bezeichnet. Mittlerweile ist jedoch der Einlagenzins in den geldpolitischen Fokus der EZB gerückt. Über die Zinssenkungen hinaus setzt die Zentralbank eine technische Neuerung um: Beide Zinssätze werden näher aneinander herangeführt. Bereits im März 2024 hatte die EZB beschlossen, den Abstand zwischen den beiden Zinssätzen von 0,5 auf 0,15 Prozentpunkte zu begrenzen. Ziel dieses engeren Zinskorridors ist es, Schwankungen bei den kurzfristigen Zinsen zu verringern und mehr Planbarkeit für Banken zu schaffen. Alle Änderungen wurden wirksam zum 18. Dezember 2024.
Weitere Informationen zum Zins für die Einlagefazilität
Die Einlagefazilität stellt ein geldpolitisches Instrument des Eurosystems dar, welches den Geschäftsbanken die Möglichkeit bietet, Guthaben bis zum nächsten Geschäftstag zu einem vorgegebenen Zinssatz bei den nationalen Zentralbanken anzulegen. Der Zinssatz für diese ständige Fazilität bildet im Allgemeinen die Untergrenze für den Tagesgeldsatz am Geldmarkt und ist somit einer der Leitzinsen des Eurosystems. Er entspricht ungefähr dem ehemaligen Diskontsatz der Bundesbank.
Weitere Informationen zum Zins für das Hauptrefinanzierungsgeschäft
Das Instrument der Hauptrefinanzierung bietet den Geschäftsbanken in Form von wöchentlichen standardisierten Ausschreibungs- und Zuteilungsverfahren (Standardtender) eine Möglichkeit zur kürzerfristigen Liquiditätsbeschaffung (Laufzeit: 1 Woche). Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind das wichtigste geldpolitische Instrument der EZB, mit dem sie die Zinsen und die Liquidität am Geldmarkt bzw. die Geldmenge steuert und Signale über ihren geldpolitischen Kurs gibt. Der bei diesen Offenmarktgeschäften festgelegte Mindestbietungszinssatz (auch Hauptrefinanzierungssatz) wird aufgrund seiner Bedeutung oft auch als Leitzins der EZB bezeichnet.