Markt für Speisefische und Meeresfrüchte
Fisch kommt vor allem aus dem Ausland
Innerhalb Deutschlands erfreut sich der Fischkonsum insbesondere in norddeutschen Bundesländern wie Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen großer Beliebtheit. Der Großteil der Konsument:innen kauft dabei jedoch keinen Frischfisch, sondern greift auf Tiefkühlfisch oder Konserven und Marinaden zurück. Die beliebtesten Fischarten sind dabei Lachs, Alaska-Seelachs sowie der Thunfisch.Bei der Versorgung mit Fisch ist Deutschland auf Importe aus dem Ausland angewiesen: Der Selbstversorgungsgrad lag zuletzt bei 17 Prozent. Mehr als 102.000 Tonnen Fisch und Fischerzeugnisse hat Deutschland zuletzt aus dem Ausland importiert. In erster Linie werden dabei Fischfilets und anderes Fischfleisch importiert. Die Fischimporte stammen dabei vor allem aus Norwegen, Dänemark und den Niederlanden.
Maßnahmen für nachhaltige Fischerei
Der global wachsende Bedarf an Fisch hat, wie bereits erwähnt, auch seine Schattenseiten: So trägt dieser zur Überfischung der Meere und sinkende Fischbestände bei. Deshalb waren Herausforderungen wie illegale Fischerei sowie die Überfischung in der Vergangenheit immer wieder ein Thema in der Politik und der Fischereibranche. Zugleich besteht seitens der Verbraucher:innen in Deutschland ein wachsendes Interesse an einem nachhaltigen Fischkonsum. Vor diesem Hintergrund wurden Maßnahmen entwickelt, die zu einer nachhaltigeren Fischerei beitragen sollen.- Fangquoten: Um die Zukunftsfähigkeit der Fischerei zu sichern und Umwelt- und Tierschutzstandards einzuhalten, müssen sich die Akteure in der Fischereibranche an entsprechende Regeln halten. Beispielsweise weist die Europäische Union daher jährlich neue Fangquoten aus, mit denen die Fangmenge von Wassertieren in einem bestimmten Gebiet und Zeitraum für den Fischfang festgelegt wird.
- Hohe Auflagen für Aquakulturbetriebe: Neben Fangquoten für die Hochseefischerei folgt auch der Betrieb von Aquakulturen in der EU und in Deutschland einigen Vorschriften. Während weltweit immer mehr Fische in Aquakulturen gezüchtet werden, lässt sich in Deutschland der entgegengesetzte Trend beobachten: So wurden im Jahr 1999 noch nahezu 80.000 Tonnen Fisch in deutschen Aquakulturen erzeugt. Im Jahr 2023 waren es nur noch etwa 35.000 Tonnen. Ein zunehmender Bürokratieaufwand, höhere Auflagen und gestiegene Betriebs- und Produktionskosten stellen einige der Ursachen der Unternehmensaufgaben dar. Zusätzlich gilt auch die Genehmigung für Neuzulassungen von Aquakulturbetrieben als äußerst anspruchsvoll.
- Gütesiegel und Nachhaltigkeitszertifikate: Zudem gibt es mittlerweile eine Reihe von Gütesiegeln für Fischprodukte aus nachhaltiger Erzeugung. Dazu zählen Siegel von MSC, ASC, GGN, Naturland und EU Bio. So sind etwa 93 Prozent der Aquakulturprodukte im deutschen Einzelhandel mit einem Nachhaltigkeitszertifikat versehen – allein 72 Prozent mit dem ASC-Siegel (Stand: 2020). Beim beliebten Lachs lag der ASC-Siegel-Anteil jedoch nur bei 48 Prozent. Geprüft werden beim ASC-Siegel u.a. die Wasserqualität und Mortalitätsräte der Fische in den Aquakulturfarmen.