Unter Wirtschaftskriminalität versteht man generell Straftaten, die Bezüge zur Wirtschaft haben. Laut Bundeskriminalamt (BKA) gibt es keine Legaldefinition des Begriffs der Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Kriminologisch definiert wird sie als "die vertrauensmissbrauchende Begehung von Straftaten im Rahmen einer tatsächlichen oder vorgetäuschten wirtschaftlichen Betätigung, die unter Gewinnstreben die Abläufe des Wirtschaftsleben ausnutzt und zu einer Vermögensgefährdung oder einem Vermögensverlust großen Ausmaßes führt oder eine Vielzahl von Personen oder die Allgemeinheit schädigt." Konkret fallen eine Reihe von illegalen Aktivitäten wie Betrug / Untreue, Korruption oder Geldwäsche unter diese Kriminalitätskategorie.
Weniger Wirtschaftsstraftaten
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 38.900
Wirtschaftsdelikte polizeilich erfasst. Damit halbierte sich ihre Zahl fast gegenüber dem Vorjahr und fiel auf einen Tiefststand innerhalb der letzten Jahre - allerdings ist hier nur das "Hellfeld" bekannter Taten abgebildet; viele Delikte im Wirtschaftsbereich werden jedoch nicht von den Betroffenen gemeldet. Daher ist auch beim festgestellten
finanziellen Schaden durch Wirtschaftskriminalität in Höhe von circa 2,7 Milliarden Euro noch von einer Dunkelziffer auszugehen. Generell steigt die Bedeutung des
Tatmittels Internet im Bereich der Wirtschaftskriminalität: 2023 wurden etwa 7.290 dieser Straftaten online begangen.
Betrug als Kriminalitätsschwerpunkt
Die
häufigste Form von Wirtschaftskriminalität ist Betrug: 2023 wurden in Deutschland rund 18.100 Fälle von
Wirtschaftskriminalität bei Betrug registriert. Dies ist aber nur eine Art von Betrugsdelikten, die noch diverse andere Formen mit teilweise deutlich höheren Fallzahlen umfassen, aber nicht immer spezifisch der Wirtschaftskriminalität zugeordnet werden. So gab es circa 262.000 Fälle von
Waren- und Warenkreditbetrug sowie etwa 43.000 von
EC-Kartenbetrug. Auch hier spielt darüber hinaus das Internet eine zunehmend wichtige Rolle: Die Fallzahl bei
Computerbetrug stieg im Jahr 2023 auf fast 111.000.
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