Die Schattenwirtschaft ist der Umfang aller wirtschaftlicher Tätigkeiten und Leistungen, die nicht in die Berechnung des Sozialprodukts eingehen. Bei dieser Art des Wirtschaftens wird also auf legale oder illegale Weise Einkommen bezogen, welches nicht in der offiziellen Wirtschaftsstatistik erfasst oder vom Staat besteuert wird. Tätigkeiten im Bereich der Schattenwirtschaft werden bewusst verheimlicht, um staatliche Regulierung oder
zu vermeiden. Die Schattenwirtschaft besteht aus zwei Säulen: Einem illegalen Teil, der auch als Untergrundwirtschaft bezeichnet wird und der Selbstversorgungswirtschaft. Der legale Teil umfasst Tätigkeiten wie häusliche Pflege und ehrenamtliche Leistungen, zum Beispiel die freiwillige Feuerwehr, Nachbarschaftshilfe oder Selbsthilfegruppen. Folgend wird überwiegend auf den illegalen Teil der Untergrundwirtschaft eingegangen. Die illegalen Aktivitäten der Schattenwirtschaft sind breit gefächert und reichen über die Schwarzarbeit bis hin zum
. Für das Jahr 2024 wird ein Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland in Höhe von rund 481 Milliarden Euro prognostiziert. Damit entspräche der
(BIP).
Organisierte Strukturen der Schattenwirtschaft
Ein typisches Kennzeichen der Schattenwirtschaft sind gut organisierte Strukturen, die polizeiliche Ermittlungen in diesem Bereich erschweren. Oft handelt es sich um kriminelle Vereinigungen, prominente Beispiele sind die Strukturen der
italienischen Mafia oder
Clanstrukturen bzw. der sogenannten
Rockerkriminalität. Nach der
Anzahl der Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität werden die meisten Delikte im Bereich des Rauschgifthandels und -schmuggels polizeilich aufgedeckt. Die
Anzahl der Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität blieb in den vergangenen Jahren zwar relativ konstant, allerdings entwickelten sich die
geschätzten Ertragssummen aus den unterschiedlichen organisierten Aktivitäten auf einem hohen Niveau - allein im Jahr 2022 bezifferten die geschätzten finanziellen Erträge auf fast 1,1 Milliarden Euro.
Klassischerweise werden in der Schattenwirtschaft die Gewinne meist in Form von Bargeld erwirtschaftet, welches anschließend durch Geldwäscherei in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf eingeschleust wird. Deutschland gilt als ein Land mit leichten Möglichkeiten für Geldwäsche. Im Jahr 2023 wurden
rund 32.600 Fälle von Geldwäsche in Deutschland polizeilich erfasst. Im internationalen Kontext gelten Haiti, die Dominikanische Republik sowie Mauretanien hinsichtlich der
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung als besonders risikoreich und weisen einen Anti-Money Laundering Indexwerte von mehr als acht auf.
Schwarzarbeit als "harmlose" Form der Schattenwirtschaft?
Berufliche Tätigkeiten oder Dienstleistungen ohne Rechnung und Steuerabgaben werden als Schwarzarbeit bezeichnet. Oft wird Schwarzarbeit nicht als kriminelle Straftat, sondern eher als Kavaliersdelikt gewertet. Dennoch sollte der wirtschaftliche Schaden durch Schwarzarbeit nicht unterschätzt werden. Allein die
finanzielle Schadenssumme der Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beliefen sich im Jahr 2022 auf gut 686 Millionen Euro, durch die Dunkelziffer liegen die Schäden in Milliardenhöhe. Das Thema Schwarzarbeit beinhaltet in vielen Fällen die Ausbeutung von Menschen bis hin zum Menschenhandel. Die
Ausbeutung von Menschen betrifft dabei nicht ausschließlich die sexuellen Tätigkeiten im Rotlichtmilieu, auch die Baubranche oder andere Berufsfelder sind Bereiche der Arbeitsausbeutung.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.