Organisierte Kriminalität in Deutschland
Tätigkeitsfelder der Organisierten Kriminalität
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 642 Ermittlungsverfahren zur Organisierten Kriminalität geführt. Davon entfielen 264 auf Rauschgifthandel und -schmuggel, womit die Drogenkriminalität den deutlich größten Bereich darstellt - ihr Anteil an allen Verfahren betrug circa 41 Prozent. Die höchsten finanziellen Schäden durch Organisierte Kriminalität hingegen, die sich insgesamt auf 2,7 Milliarden Euro beliefen, wurden im Bereich Cybercrime mit allein 1,7 Milliarden Euro verursacht.Nationalitäten und Gruppierungen
Die Gruppe der insgesamt rund 7.350 erfassten Tatverdächtigen im Bereich Organisierte Kriminalität setzte sich im Jahr 2023 aus circa 2.390 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit und etwa 4.960 Personen anderer Nationalitäten zusammen, vor allem Türken, Serben, Polen und Albaner. Bei Rauschgifthandelsdelikten, dem wichtigsten Teilbereich der Organisierten Kriminalität, dominierten Tatverdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit vor Albanern und Türken.In die medialen Schlagzeilen rückte zuletzt die Clankriminalität. Diese Form der Organisierten Kriminalität findet in gesellschaftlich abgeschotteten Gruppen statt, die sich aus familiären Strukturen kriminell organisieren. Viele Tatverdächtige aus dem Bereich der Clankriminalität haben die türkische oder deutsche Staatsangehörigkeit und sind hauptsächlich im Bereich des Drogen- und Rauschgifthandels aktiv. Darüber hinaus sind auch verschiedene Ableger der italienischen Mafia sowie mehrere Rockergruppen in Deutschland kriminell tätig.