Der Schweizer Strommarkt wird sich aufgrund von nationalen und internationalen Entwicklungen in den nächsten Jahren stark wandeln. Die
gefördert und ausgebaut werden. Gleichzeitig kommt der Schweiz durch ihre geografische Lage eine wichtige Rolle im grenzüberschreitenden Stromtransit zu. Da die EU den weiteren Ausbau des europäischen Strombinnenmarktes anstrebt, wird sich dies weiter auf die Schweiz auswirken. Zudem gibt es immer wieder Bestrebungen, die Liberalisierung des Strommarktes auch auf Haushalte und Gewerbetreibende auszuweiten. Großkunden können ihren Lieferanten bereits seit 2009 frei wählen.
Wasserkraft ist die wichtigste Energiequelle der Schweiz
Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz rund 58 Terawattstunden
Strom erzeugt. Der deutliche Anstieg zwischen 2017 und 2019 in der
Produktion ist auf die erneute Inbetriebnahme des Reaktorblocks 1 des Kernkraftwerks Beznau zurückzuführen. Der Rückgang im Jahr 2020 lässt sich hingegen auf die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg Ende 2019 zurückführen. Den mit Abstand größten Beitrag zur
Stromerzeugung leisten in der Schweiz
Wasserkraftwerke. Fossile Brennstoffe sind für die Elektrizitätserzeugung hingegen nur von geringer Bedeutung.
Die Schweiz wird auch als
Stromdrehscheibe innerhalb Europas bezeichnet. Die Werte des
Stromimports und des
Stromexports sind entsprechend hoch im Vergleich zur erzeugten und verbrauchten Strommenge der Schweiz. Größtes
Abnehmerland ist traditionell Italien, größter
Stromlieferant hingegen Frankreich.
Geringerer Stromverbrauch im Jahr 2022
Beim Blick auf den
Stromverbrauch nach Sektoren zeigt sich, dass die Haushalte im Jahr 2022 mit rund 19,4 Terawattstunden die größten Abnehmer in der Schweiz waren. Im Sektor Industrie bzw. Verarbeitendem Gewerbe konnte der Stromverbrauch von 19 Terawattstunden 2012 auf 17,3 Terawattstunden im Jahr 2022 reduziert werden. Der
gesamte Stromverbrauch der Schweiz belief sich 2022 auf etwa 57,03 Terawattstunden und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt gelang es, den
Pro-Kopf-Stromverbrauch in der Schweiz zu senken. Im Jahr 2012 lag dieser noch bei etwa 7,38 Megawattstunden, 2022 bei nur noch 6,49 Megawattstunden.
Preise für Strom
Die Stromkosten der Haushalte liegen im Jahr 2023 bei einem durchschnittlichen Preis von 27 Rappen pro Kilowattstunde Strom. Dieser beinhaltet einen Anteil von 2,3 Rappen für die
kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für erneuerbare Energien. Betreiber entsprechender Anlagen können die Vergütung beantragen, um die höheren Produktionskosten auszugleichen. Im Jahr 2024 wird nochmal ein deutlicher Anstieg des Strompreises auf rund 32 Rappen pro Kilowattstunde erwartet. Der starke Anstieg ist neben höheren Marktpreisen unter anderem auf die Einführung der Winterreserve zur Verhinderung einer Strommangellage im Winter zurückzuführen, die 2024 erstmals berechnet wird. Außerdem steigen auch die Netznutzungstarife aufgrund der vom UVEK (Eidgenössisches Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) angehobenen Kapitalverzinsung. Für die
Industrie liegt der Preis für Strom je nach Verbrauchertyp deutlich unter dem für die privaten Nutzer.
Die größten Elektrizitätsversorgungsunternehmen
Der
größte Stromversorger im Jahr 2022 nach Umsatz war die
Alpiq Holding AG. Dahinter folgten die
Axpo Holding AG und die
BKW Gruppe. Allein die Alpiq Holding AG konnte im Jahr 2022 einen
Umsatz in Höhe von rund 14,6 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaften.
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