Gesundheitskompetenz in Deutschland
Deutschlandweit weisen über 40 Prozent der Menschen eine problematische oder inadäquate Gesundheitskompetenz auf. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit umfasst der Begriff das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden. Somit spielt das Konzept bei der Erhaltung der Gesundheit und der Krankheitsbewältigung eine wichtige Rolle. Häufig ist dabei das Internet die erste Anlaufstelle, um entsprechende Informationen zu erlangen: Knapp die Hälfte der Bundesbürger informiert sich im Internet über gesundheitliche Themen. Die Nutzung des Internets für diesen Zweck und der Umgang mit dem gefundenen Wissen wird auch als digitale Gesundheitskompetenz bezeichnet. Eine weitere Form stellt die professionelle Gesundheitskompetenz dar. Diese Variante bezieht sich auf Professionen im Gesundheitsbereich und beschreibt die Fähigkeit, neue gesundheitliche Erkenntnisse aus der Wissenschaft in den Arbeitsalltag zu implementieren und an die Patienten weiterzugeben. Es wird deutlich, dass dieses Konzept sehr facettenreich ist und die Auseinandersetzung damit hilfreich sein kann, um die individuelle und gesellschaftliche Gesundheit zu fördern.
Das Auffinden, der Umgang und das Anwenden von neuen Informationen ist eine grundlegende Fähigkeit in der heutigen Zeit. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass bereits Kinder im Umgang mit Gesundheitsinformationen geschult werden, um im späteren Leben etwa selbstständig Prävention betreiben oder bei gesundheitlichen Problemen zielgerichtet Hilfe einholen zu können. Vor diesem Hintergrund wirkt es besorgniserregend, dass laut dem Robert Koch-Institut rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen eine geringe Gesundheitskompetenz aufweist. Besonders Jungen, Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder mit einem niedrigeren Bildungsniveau sowie Kinder aus Familien mit einem geringeren Wohlstand weisen durchschnittlich eine geringere gesundheitliche Kompetenz auf.
Bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit belegt Deutschland im internationalen Ländervergleich lediglich einen Platz im Mittelfeld. Die Defizite, die sich beim Thema Digitalisierung im wirtschaftlichen Kontext aufzeigen, sind ebenfalls bei der digitalen Gesundheitskompetenz zu beobachten. Eine Studie im Auftrag der BARMER Krankenkasse kommt zu dem Ergebnis, dass knapp 53 Prozent der befragten Schüler und rund 42 Prozent der Lehrkräfte ihre digitale Gesundheitskompetenz als gering oder sehr gering einschätzen würden. In diesem Zusammenhang sagen knapp drei Viertel der Lehrer, dass die Fähigkeit, die Relevanz von gefundenen Gesundheitsinformationen im Internet zu bestimmen, in der Schule nicht vermittelt wird. Der Handlungsbedarf beim Thema Digitalisierung ist folglich auch im Bereich der Gesundheitskompetenz noch recht groß.
Neben dem Internet sind natürlich auch Pflegefachpersonen und Ärzte eine Quelle von Gesundheitsinformation. Dementsprechend wäre es hilfreich, wenn Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen mit dem Konzept vertraut wären, um selbst neue Gesundheitsinformationen anwenden zu können und um Patienten zu beraten. Gefragt nach der Vertrautheit mit Gesundheitskompetenz, gaben knapp zwei Drittel der Ärzte und rund 62 Prozent der Pflegefachpersonen an, wenig oder gar nicht vertraut damit zu sein. Bei der Vertrautheit mit Methoden, um die gesundheitliche Kompetenz bei Patienten zu fördern, sieht es ähnlich aus: Fast 40 Prozent der befragten Ärzte sind wenig oder gar nicht vertraut mit der Methode, Patienten zu bitten, die Gesprächsinhalte in eigenen Worten zusammenzufassen. Wie bei der digitalen Gesundheitskompetenz ist bei der professionellen Kompetenz noch deutlicher Handlungsbedarf vorhanden.
Doch wie lässt sich die Ausprägung der Gesundheitskompetenz in Deutschland im europäischen Vergleich einordnen? Während in Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark oder Zypern jeweils weit über 70 Prozent der Bevölkerung online nach Gesundheitsinformationen suchen, sind es hierzulande rund 46,3 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik laut Daten von Eurostat auf dem viertletzten Platz vor Rumänien, Bulgarien und dem Schlusslicht Albanien. Zudem finden im OECD-Durchschnitt über 76 Prozent der Menschen in Europa Aufgaben aus dem Bereich Gesundheitskompetenz leicht. Deutschland stellt in diesem Ranking mit knapp 65 Prozent das Schlusslicht. Ursächlich hierfür könnten hohe bürokratische Hürden sowie mangelnde digitale Möglichkeiten beim Umgang und der Weitergabe von Gesundheitsinformationen sein. Folglich würde auch die Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland und damit die Gesundheit an sich von einer Beschleunigung der Digitalisierung profitieren.
Kinder und Jugendliche
Das Auffinden, der Umgang und das Anwenden von neuen Informationen ist eine grundlegende Fähigkeit in der heutigen Zeit. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass bereits Kinder im Umgang mit Gesundheitsinformationen geschult werden, um im späteren Leben etwa selbstständig Prävention betreiben oder bei gesundheitlichen Problemen zielgerichtet Hilfe einholen zu können. Vor diesem Hintergrund wirkt es besorgniserregend, dass laut dem Robert Koch-Institut rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen eine geringe Gesundheitskompetenz aufweist. Besonders Jungen, Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder mit einem niedrigeren Bildungsniveau sowie Kinder aus Familien mit einem geringeren Wohlstand weisen durchschnittlich eine geringere gesundheitliche Kompetenz auf.
Digitale Gesundheitskompetenz
Bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit belegt Deutschland im internationalen Ländervergleich lediglich einen Platz im Mittelfeld. Die Defizite, die sich beim Thema Digitalisierung im wirtschaftlichen Kontext aufzeigen, sind ebenfalls bei der digitalen Gesundheitskompetenz zu beobachten. Eine Studie im Auftrag der BARMER Krankenkasse kommt zu dem Ergebnis, dass knapp 53 Prozent der befragten Schüler und rund 42 Prozent der Lehrkräfte ihre digitale Gesundheitskompetenz als gering oder sehr gering einschätzen würden. In diesem Zusammenhang sagen knapp drei Viertel der Lehrer, dass die Fähigkeit, die Relevanz von gefundenen Gesundheitsinformationen im Internet zu bestimmen, in der Schule nicht vermittelt wird. Der Handlungsbedarf beim Thema Digitalisierung ist folglich auch im Bereich der Gesundheitskompetenz noch recht groß.
Professionelle Gesundheitskompetenz
Neben dem Internet sind natürlich auch Pflegefachpersonen und Ärzte eine Quelle von Gesundheitsinformation. Dementsprechend wäre es hilfreich, wenn Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen mit dem Konzept vertraut wären, um selbst neue Gesundheitsinformationen anwenden zu können und um Patienten zu beraten. Gefragt nach der Vertrautheit mit Gesundheitskompetenz, gaben knapp zwei Drittel der Ärzte und rund 62 Prozent der Pflegefachpersonen an, wenig oder gar nicht vertraut damit zu sein. Bei der Vertrautheit mit Methoden, um die gesundheitliche Kompetenz bei Patienten zu fördern, sieht es ähnlich aus: Fast 40 Prozent der befragten Ärzte sind wenig oder gar nicht vertraut mit der Methode, Patienten zu bitten, die Gesprächsinhalte in eigenen Worten zusammenzufassen. Wie bei der digitalen Gesundheitskompetenz ist bei der professionellen Kompetenz noch deutlicher Handlungsbedarf vorhanden.
Deutschland im europäischen Vergleich
Doch wie lässt sich die Ausprägung der Gesundheitskompetenz in Deutschland im europäischen Vergleich einordnen? Während in Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark oder Zypern jeweils weit über 70 Prozent der Bevölkerung online nach Gesundheitsinformationen suchen, sind es hierzulande rund 46,3 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik laut Daten von Eurostat auf dem viertletzten Platz vor Rumänien, Bulgarien und dem Schlusslicht Albanien. Zudem finden im OECD-Durchschnitt über 76 Prozent der Menschen in Europa Aufgaben aus dem Bereich Gesundheitskompetenz leicht. Deutschland stellt in diesem Ranking mit knapp 65 Prozent das Schlusslicht. Ursächlich hierfür könnten hohe bürokratische Hürden sowie mangelnde digitale Möglichkeiten beim Umgang und der Weitergabe von Gesundheitsinformationen sein. Folglich würde auch die Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland und damit die Gesundheit an sich von einer Beschleunigung der Digitalisierung profitieren.
