Amtszeiten der Verteidigungsminister:innen der Bundesrepublik Deutschland

Mit der Vereidigung des Sozialdemokraten Boris Pistorius am 19.01.2023 zum neuen Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland ist die Amtszeit seiner Vorgängerin Christine Lambrecht offiziell beendet. Der oder die Verteidigungsminister:in steht dem Bundesministerium der Verteidigung vor und ist gleichsam Befehlsinhaber:in über die Streitkräfte der deutschen Bundeswehr. Das Amt existiert seit der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955. Bis 2023 stellten die Unionsparteien CDU/CSU insgesamt 13 Minister:innen, sieben waren von der SPD. Durchschnittlich dauerte eine Amtsperiode nur etwas mehr als dreieinhalb Jahre, wobei sich der Christdemokrat Rupert Scholz mit elf Monaten am kürzesten im Amt hielt.

Rücktritt von Christine Lambrecht

Christine Lambrecht (SPD) trat Anfang Januar 2023 von dem Posten der Verteidigungsminsterin zurück. Federführend hierfür waren wachsende Zweifel an ihrer Führungskraft: So wurden Lambrecht unter anderem fehlende Sachkenntnis und Überforderung mit dem Krieg in der Ukraine vorgeworfen. Kurz nach Silvester 2022/23 geriet außerdem ein Video ihres Instagram-Kanals in die Kritik.

Das Amt des Verteidigungministers: Ein "Schleudersitz"?

Wegen der im Vergleich zu anderen Ministerien relativ kurzen durchschnittlichen Amtsperioden wird das Amt des Verteidigungsministers auch als politischer "Schleudersitz" bezeichnet. Viele Minister:innen mussten wegen Skandalen oder vermehrter Kritik schon vor dem Ende der Legislaturperiode zurücktreten und teilweise ihre politische Karriere beenden. Christine Lambrecht ist das aktuellste Beispiel.

Neuer Verteidigungsminister Boris Pistorius vor großen Herausforderungen

Die deutsche Verteidigungsfähigkeit und der Zustand der Bundeswehr werden immer wieder kritisiert, gleichzeitig herrscht Krieg in Europa. Schon vor der Vereidigung des neuen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) am 19. Januar 2023 wurden ferner weitere Forderungen nach schnellen und schweren Waffenlieferungen in die Ukraine laut. Insofern steht der neue Verteidigungsminister mit der Umsetzung der proklamierten Zeitenwende in der deutschen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik von Anfang an vor gewaltigen Aufgaben.