Anzahl der Bundesminister:innen in Deutschland nach Legislaturperiode bis 2024
In der aktuellen 20. Legislaturperiode begleiteten bislang 18 unterschiedliche Personen ein Amt als Bundesminister bzw. -ministerin im Kabinett des Bundeskanzlers Olaf Scholz. Mit Christine Lambrecht (SPD) und Anna Spiegel (Grüne) traten zwei Ministerinnen von ihren Ämtern zurück und wurden von Boris Pistorius (SPD) und Lisa Paus (Grüne) ersetzt. In der Geschichte der Bundesrepublik wurden bislang in der Legislatur von 1965 bis 1969, im zweiten Kabinett des Kanzlers Erhard, 36 unterschiedliche Personen an der Spitze der Bundesministerien eingesetzt. In der Statistik werden auch die politischen Positionen berücksichtigt, die während einer Legislatur ausgetauscht und ersetzt wurden.
Was ist ein Bundesminister?
Bundesminister:innen sind neben dem/der Bundeskanzler:in Teil der Bundesregierung und leiten ihre jeweiligen Geschäftsbereiche selbstständig und unter eigener Verantwortung. Sie sind außerdem stark an die laufende Legislaturperiode sowie das Amt des/der Bundeskanzler:in gebunden. Am Ende einer Legislatur oder bei Neuwahlen endet auch das Amt der Bundesminister:innen. In der Geschichte der Bundesrepublik wurden jedoch einige Kanzler:innen wiedergewählt, eine Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ist also nicht mit den Amtszeiten der Bundeskanzler:innen gleichzusetzen. Zu Beginn einer jeden Legislatur kann die Bundesregierung die Anzahl der Bundesministerien neu bestimmen, um die politischen Ressorts neu zu verteilen und gegebenenfalls politische Schwerpunkte zu setzen. So gab es unter Bundeskanzler Ludwig Erhard noch 20 Bundesministerien, unter anderem ein Bundesministeramt für Bundesrat und Länder, ein Ministeramt für gesamtdeutsche Fragen oder ein Ministerium für Vertriebene und Kriegsgeschädigte.
Ein Minister ohne Ministerium
Ein weiterer Aspekt, der die Anzahl der jeweiligen Ministerien und der einzelnen Minister:innen auseinandergehen lässt, ist das Amt des/der Bundesminister:innen für besondere Aufgaben. Es ist das einzige Amt im Kabinett ohne ein spezifisches Ressort und taucht dementsprechend nicht in der Anzahl der Ministerien auf. In der Vergangenheit waren diese Amtsinhaber meist der/die Chef:in des Bundeskanzleramts. Es ist außerdem der einzelne Minister:innenposten in Deutschland, der von mehreren Personen gleichzeitig ausgefüllt wurde. Zuletzt war dies so in den Jahren 1990 und 1991 als Folge der Wiedervereinigung der Fall.
Frauen im Kabinett
Die erste Frau in einem Kabinett der Bundesrepublik Deutschland war Elisabeth Schwarzhaupt von 1961 bis 1966. Sie leitete das Bundesministerium für Gesundheitswesen. Insgesamt gab es zwischen 1949 und 2021 in Deutschland 40 Bundesminister:innen. Zum Vergleich: 186 Männer hatten in derselben Zeit Bundesministerposten inne, die Frauenquote für die Ämter der Bundesminister:innen lag somit bei rund 17,7 Prozent.