Statistiken zu Hilfs- und Heilmitteln
Der GKV-Hilfs- und Heilmittelmarkt in Deutschland ist über 23 Milliarden Euro schwer und damit der viertgrößte Posten in der Kostenbilanz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Aus Sicht der Kassen bedeutet das eine Ausgabensteigerung um rund 9,2 Prozent für Heilmittel und 6,9 Prozent für Hilfsmittel innerhalb von einem Jahr. Unter Heilmitteln werden dabei personenintensive, in der Regel nicht von Ärzten erbrachte therapeutische Dienstleistungen wie z.B. Krankengymnastik, Massagen oder Sprachtherapien verstanden (SGB V). Hilfsmittel sind demgegenüber fertige Produkte wie z.B. Hörgeräte, Rollstühle oder Prothesen, die beeinträchtigte Körperfunktionen wiederherstellen, ergänzen oder ersetzen sollen (SGB V, IX, XI).
Im Heilmittelbereich entfielen mehr als ein Drittel der GKV-Aufwendungen auf Physiotherapie, gefolgt von ergotherapeutischen und logopädischen Leistungen mit rund 15 bzw. 11 Prozent. Bei den Hilfsmittelausgaben entfielen knapp 30 Prozent auf Orthopädietechnik, 24 Prozent auf Medizintechnik und ca. 18 Prozent auf Verbrauchshilfsmittel (Homecare).
Die rund 38,9 Millionen Heilmittelverordnungen verteilen sich auf vier Therapiebereiche: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie. Beim Blick auf die Facharztgruppen zeigt sich, dass von Hausärzten alleine rund ein Drittel aller Heilmittelverordnungen ausgestellt werden. Mit über 70 Prozent Umsatzanteil ist die Physiotherapie dabei das bedeutendste Heilmittelsegment. Die mit Abstand umsatzstärkste Heilmittelleistung ist Krankengymnastik mit 3,3 Milliarden Euro, gefolgt von der 45-minütigen Sprachtherapie mit rund einer Milliarde Euro.
In der Stimm-Sprech-Sprach-Schlucktherapie entfällt rund 59 Prozent des Leistungsvolumen auf die Diagnose „umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens u. d. Sprache (F80)“. Die Diagnose ist damit die mit Abstand häufigste Ursache logopädischer Leistungen. Da die Entwicklung der Sprache vor allem in jungen Jahren essenziell ist, entfallen in diesem Segment knapp 60 Prozent der Verordnungen auf die Altersgruppe der unter 10-Jährigen.
Gerade im hohen Alter werden Hilfsmittel wie Hör- oder Gehhilfen teilweise zu einem unerlässlichen Bestandteil des alltäglichen Lebens. Ohne diese Maßnahmen wäre beispielsweise der Spaziergang mit Freunden und Freundinnen nicht mehr möglich oder die Kommunikation mit Enkelkindern stark erschwert – kurzum: Ohne entsprechende Hilfsmittel verlieren einige Lebensbereiche stark an Qualität. Sämtliche medizinisch notwendige Leistungen werden in Deutschland von der GKV übernommen. Die höchsten Fallkosten fallen dabei für Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie also einem künstlichen Zugang zur Luftröhre an: Durchschnittlich mehr als 3.600 Euro an Kosten muss die GKV je Fall aufwenden. Zukünftig könnte jedoch eine anderes Hilfsmittelsegment an Bedeutung gewinnen: vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und einer kontinuierlich steigenden Zahl von Pflegebedürftigen könnte laut Prognose der Bedarf für Pflegebetten, Dekubitus- und Inkontinenzhilfen bis zum Jahr 2050 um rund 78 Prozent steigen.
Im Sinne der Wahlfreiheit haben Patienten bei der Hilfsmittelversorgung die Möglichkeit, eine über das medizinisch notwendige Maß hinausgehende Ausstattung oder Leistung zu wählen. Die hierdurch entstehenden Mehrkosten haben sie in einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem allerdings selbst zu tragen. Dabei fallen bei knapp 21 Prozent, bzw. rund 6,6 Millionen Versorgungsfällen mit Hilfsmitteln Mehrkosten für die Patienten an. Pro Fall entstehen dabei durchschnittlich 149,49 Euro an Mehrkosten. Deutlich über dem Durchschnitt liegen die Kosten für Personen, die mit Hörhilfen versorgt werden: Rund 1.500 Euro an Mehrkosten bezahlen diese Patienten aus eigener Tasche. Eine mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass die Krankenkasse lediglich die medizinisch notwendige Variante des Geräts finanziert und dabei nicht unbedingt auf die Optik geachtet wird. Da sich eine Hörhilfe direkt am Kopf, und damit gut sichtbar für die Mitmenschen befindet, übernehmen viele Betroffene den Aufpreis für eine optisch schönere und dezentere Variante in der Folge selbst.
Heilmittelverordnungen
Die rund 38,9 Millionen Heilmittelverordnungen verteilen sich auf vier Therapiebereiche: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie. Beim Blick auf die Facharztgruppen zeigt sich, dass von Hausärzten alleine rund ein Drittel aller Heilmittelverordnungen ausgestellt werden. Mit über 70 Prozent Umsatzanteil ist die Physiotherapie dabei das bedeutendste Heilmittelsegment. Die mit Abstand umsatzstärkste Heilmittelleistung ist Krankengymnastik mit 3,3 Milliarden Euro, gefolgt von der 45-minütigen Sprachtherapie mit rund einer Milliarde Euro.
In der Stimm-Sprech-Sprach-Schlucktherapie entfällt rund 59 Prozent des Leistungsvolumen auf die Diagnose „umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens u. d. Sprache (F80)“. Die Diagnose ist damit die mit Abstand häufigste Ursache logopädischer Leistungen. Da die Entwicklung der Sprache vor allem in jungen Jahren essenziell ist, entfallen in diesem Segment knapp 60 Prozent der Verordnungen auf die Altersgruppe der unter 10-Jährigen.
Hilfsmittelverordnungen
Gerade im hohen Alter werden Hilfsmittel wie Hör- oder Gehhilfen teilweise zu einem unerlässlichen Bestandteil des alltäglichen Lebens. Ohne diese Maßnahmen wäre beispielsweise der Spaziergang mit Freunden und Freundinnen nicht mehr möglich oder die Kommunikation mit Enkelkindern stark erschwert – kurzum: Ohne entsprechende Hilfsmittel verlieren einige Lebensbereiche stark an Qualität. Sämtliche medizinisch notwendige Leistungen werden in Deutschland von der GKV übernommen. Die höchsten Fallkosten fallen dabei für Hilfsmittel bei Tracheostoma und Laryngektomie also einem künstlichen Zugang zur Luftröhre an: Durchschnittlich mehr als 3.600 Euro an Kosten muss die GKV je Fall aufwenden. Zukünftig könnte jedoch eine anderes Hilfsmittelsegment an Bedeutung gewinnen: vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und einer kontinuierlich steigenden Zahl von Pflegebedürftigen könnte laut Prognose der Bedarf für Pflegebetten, Dekubitus- und Inkontinenzhilfen bis zum Jahr 2050 um rund 78 Prozent steigen.
Mehrkosten in der Hilfsmittelversorgung
Im Sinne der Wahlfreiheit haben Patienten bei der Hilfsmittelversorgung die Möglichkeit, eine über das medizinisch notwendige Maß hinausgehende Ausstattung oder Leistung zu wählen. Die hierdurch entstehenden Mehrkosten haben sie in einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem allerdings selbst zu tragen. Dabei fallen bei knapp 21 Prozent, bzw. rund 6,6 Millionen Versorgungsfällen mit Hilfsmitteln Mehrkosten für die Patienten an. Pro Fall entstehen dabei durchschnittlich 149,49 Euro an Mehrkosten. Deutlich über dem Durchschnitt liegen die Kosten für Personen, die mit Hörhilfen versorgt werden: Rund 1.500 Euro an Mehrkosten bezahlen diese Patienten aus eigener Tasche. Eine mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass die Krankenkasse lediglich die medizinisch notwendige Variante des Geräts finanziert und dabei nicht unbedingt auf die Optik geachtet wird. Da sich eine Hörhilfe direkt am Kopf, und damit gut sichtbar für die Mitmenschen befindet, übernehmen viele Betroffene den Aufpreis für eine optisch schönere und dezentere Variante in der Folge selbst.
