Familienplanung in Deutschland - Statistiken & Fakten
Familiengründung trotz unerfülltem Kinderwunsch oft möglich
Bleibt eine natürliche Schwangerschaft trotz Kinderwunsch aus, stellt dies eine große emotionale Belastung für alle Beteiligten dar. Mittlerweile gibt es zwar einige medizinische Methoden wie die künstliche Befruchtung oder das Einfrieren von Eizellen, welche den Kinderwunsch dennoch ermöglichen können, aber auch diese führen nicht immer zum gewünschten Erfolg. Auch eine Partnerlosigkeit stellt häufig ein Hindernis beim Erfüllen eines Kinderwunsches dar. Eine Möglichkeit, trotz unerfülltem Kinderwunsch eine Familie zu gründen, bieten Adoptionen. Zuletzt wurden in Deutschland rund 3.600 Kinder pro Jahr adoptiert. Der Großteil der adoptieren Kinder kommt im Kleinkindalter in eine neue Familie. Die meisten Kinder sind bei der Adoption im Alter zwischen ein und zwei Jahren. Während einige schon seit ihrer Kindheit wissen, ob sie Kinder haben möchten oder nicht, entscheiden sich andere erst im Erwachsenenalter für Kinder. Dabei sind Väter in Deutschland im Durchschnitt rund drei Jahre älter als Frauen bei der Geburt des ersten Kindes.Schwierige gesetzliche Regelungen bei Abtreibungen in Deutschland
Eine selbstbestimmte Familienplanung beinhaltet auch die bewusste Entscheidung gegen Kinder. Mithilfe von Abtreibungen können ungewollte Schwangerschaften künstlich abgebrochen werden. Dies ist in Deutschland allerdings strafbar und nur unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen straffrei: Zum einen, wenn die Betroffenen den Vorgaben der sogenannten Beratungsregelung folgen und wenn der Schwangerschaftsabbruch innerhalb von zwölf Wochen nach der Empfängnis erfolgt. Zum anderen, wenn medizinische oder kriminologische Indikationen vorliegen und innerhalb von 22 Wochen nach der Empfängnis abgetrieben wird. Jährlich werden in Deutschland rund 106.200 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Damit ist die Zahl der Abtreibungen nach einem stetigen Rückgang in den vergangenen Jahren, zuletzt wieder gestiegen. Der Großteil der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland wird in gynäkologischen Praxen unternommen. Beim Durchführen der Abtreibungen bewegen sich Mediziner:innen in einer rechtlichen Grauzone. So steht das Werben für Schwangerschaftsabbrüche ebenso wie die Abbrüche selbst unter Strafe. Zwar darf sachlich über Abtreibungen informiert werden, allerdings dürfen Praxen nicht darauf hinweisen, dass sie diese selbst durchführen.Die Gründung einer eigenen Familie ist häufig mit Unsicherheiten und Herausforderungen verbunden. Während die einen problemlos Kinder bekommen können, haben andere mit einem unerfüllten Kinderwunsch zu kämpfen oder werden ungewollt schwanger.
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