Anzahl der Drogentoten in Deutschland bis 2023
2023 starben deutschlandweit mehr als 2.200 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums - rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Wert liegt damit auf dem höchsten jemals erfassten Stand. Im Vorjahr wurden die meisten Drogentoten in Nordrhein-Westfalen (703 Tote), Bayern (277 Tote) und Berlin (230 Tote) erfasst. Das Durchschnittsalter der Drogenopfer zeigt eine leicht ansteigende Tendenz und lag 2022 bei 40,6 Jahren. Wird die Belastungszahl mit Drogentodesfällen betrachtet, sind die Stadtstaaten Berlin und Hamburg besonders stark betroffen.
Woran sterben Drogenkonsumenten?
Nach wie vor sind Heroin und Langzeitfolgen des Drogenkonsums die Haupttodesursachen von Konsumenten. Mehr als ein Drittel der Todesfälle lässt sich auf Vergiftungen mit Opiaten und Opioiden zurückführen. So starben 2022 bundesweit 749 Menschen durch Heroin oder Morphin allein oder in Kombination mit anderen Substanzen. Ein deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr gibt es auch bei den Drogentodesfällen aufgrund polyvalenter Vergiftungen mit Kokain und Crack (+44 Prozent), Amphetaminen (+34 Prozent) oder psychoaktiven Medikamenten (+44 Prozent). Auch bei den monovalenten Vergiftungen verzeichnen Todesfälle in Zusammenhang mit Amphetaminen (+33 Prozent) oder Kokain und Crack (+22 Prozent) große Zuwächse.
Heroin nach wie vor gefährlichste Droge
Die meisten Drogentoten starben nach dem Konsum von Heroin oder Morphin. Bei Heroin handelt es sich um ein halbsynthetisches stark analgetisches Opioid. Opioide interagieren mit Rezeptoren im zentralen Nervensystem was zum einen das Schmerzempfinden lindert und zum anderen euphorisierend, entspannend und beruhigend wirkt. Neben einer möglichen tödlichen Überdosierung ist Heroin vor allem aufgrund seines hohen Abhängigkeitspotentials gefährlich. Ein weiteres zentrales Gesundheitsproblem bei intravenösem Drogengebrauch stellen Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder HIV dar. So sind in Deutschland rund zehn Prozent der HIV-Neuinfektionen und 75 Prozent der Hepatitis-C-Neuinfektionen auf intravenösen Drogenkonsum zurückzuführen.