Anzahl der Drogentoten in Deutschland bis 2020
Woran sterben Drogenkonsumenten?
Nach wie vor lässt sich ein gutes Drittel der Todesfälle auf Vergiftungen mit Opiaten und Opioiden zurückführen. So starben 2020 bundesweit 572 Menschen durch Heroin oder Morphin, allein oder in Kombination mit anderen Substanzen. Angestiegen sind im genannten Zeitraum auch die Todesfälle durch monovalente Vergiftungen im Zusammenhang mit Kokain und Crack (+33 Prozent). Gleichzeitig war ein deutlicher Anstieg der Drogentodesfälle von polyvalenten Vergiftungen mit Methamphetamin zu verzeichnen. Darüber hinaus wurde 2020 die Anzahl der Vergiftungen durch GHB/GBL mit 12 Fällen beziffert. Da diese Stoffe im Blut nur sehr kurz nachweisbar sind, dürfte die tatsächliche Anzahl deutlich höher liegen.
Heroin nach wie vor gefährlichste Droge
Knapp die Hälfte der Drogentoten starben nach dem Konsum von Heroin oder Morphin. Bei Heroin handelt es sich um ein halbsynthetisches stark analgetisches Opioid. Opioide interagieren mit Rezeptoren im zentralen Nervensystem was zum einen das Schmerzempfinden lindert und zum anderen euphorisierend, entspannend und beruhigend wirkt. Neben einer möglichen tödlichen Überdosierung ist Heroin vor allem aufgrund seines hohen Abhängigkeitspotentials gefährlich. Ein weiteres zentrales Gesundheitsproblem bei intravenösem Drogengebrauch stellen Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder HIV dar. So sind in Deutschland rund zehn Prozent der HIV-Neuinfektionen und 75 Prozent der Hepatitis-C-Neuinfektionen auf intravenösen Drogenkonsum zurückzuführen.