Entwicklung der Einwohnerzahl in Köln bis 2023
Rund 1,08 Millionen Einwohner:innen lebten im Jahr 2023 in der Stadt Köln. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichter Anstieg. Damit zählt Köln zu den deutschen Millionenstädten und belegt Platz vier unter den zehn größten Städten Deutschlands. Weiterhin ist Köln die größte Stadt des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. Im Vergleich zu den Städten des Ruhrgebiets und anderen europäischen Kohlegebieten war die Stadt Köln nicht derartig vom Strukturwandel der Kohl- und Stahlindustrie betroffen. Entsprechend stieg die Bevölkerungszahl Kölns relativ konstant an. Bedingt durch eine über 2000-jährige Stadtgeschichte, die bis ins römische Reich zurückgeht, weist Köln seit jeher eine breite Wirtschaftsstruktur auf. Köln ist Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr, die zu den wichtigsten europäischen Metropolregionen zählt.
Kölsche Vita – das Leben in der Rheinmetropole
Die Bevölkerung Kölns teilt sich auf neun Stadtbezirke auf. Mit rund 153.500 Menschen lebten die meisten Einwohner:innen Ende 2023 im Bezirk Lindenthal. Der kleinste Bezirk der Stadt mit etwa 83.500 war zum selben Zeitpunkt Chorweiler. Stadtteile in Köln werden liebevoll als „Veedel“ bezeichnet. Zu den bekanntesten zählen urkölsche Veedel wie der Eigelstein oder das Belgische Viertel. Die Veedel gelten grundsätzlich als Zentren in denen sich Cafés, Kneipen und Restaurants aneinanderreihen. Köln ist eine multikulturelle und weltoffene Stadt, in der viele unterschiedliche Gruppen und Nationalitäten zu Hause sind. Die LGBTQI*-Community ist seit vielen Jahren fester Bestandteil Kölns. Das größte Highlight ist die fünfte Jahreszeit, der Karneval. Im Jahr 2024 kamen rund 11.500 Besucher:innen zum Rosenmontagsumzug.
Vom Industriestandort zur Dienstleistungs- und Kreativwirtschaft
Die Region Rhein-Ruhr steht sinnbildlich für die Herausforderungen des strukturellen Wandels ehemaliger Industrieregionen in Ländern wie den USA, Frankreich oder Deutschland, die von Kohlebergbau und Stahlproduktion geprägt waren. Die Kohle war das Fundament der deutschen Industrialisierung und sorgte für erheblichen Wohlstand in der Region. Nachdem es aber im letzten halben Jahrhundert immer häufiger „Schicht im Schaft“ hieß, fielen auch tausende Arbeitsplätze weg. Köln jedoch konnte sich lange als Industriestandort halten und zählt weiterhin zu den wichtigsten Standorten der Chemie- und Automobilindustrie. Unternehmen wie Ford und Toyota oder der Chemiekonzern Lanxess betreiben riesige Produktionsstätten in und um Köln. Die Stadt gilt zudem als wichtiger Standort der Medien- und Kreativwirtschaft. Sie ist Sitz der RTL-Group sowie des Westdeutschen Rundfunks (WDR), der größten Sendeanstalt der ARD. Das breite kulturelle Angebot, eine gute wirtschaftliche Perspektive, viele Grünflächen sorgen für eine steigende Lebensqualität der Stadt. Gleichzeitig führen das Wachstum und die Umgestaltung der Stadt dazu, dass Wohnraum in Köln immer kostenintensiver wird und zunehmend zu einer Verdrängung der ärmeren und sozial schwächeren Bevölkerung führt.