Bildungsstand der Bevölkerung in Österreich nach Migrationshintergrund 2023
Von der Bevölkerung im Erwerbsalter (25 bis 64 Jahre) mit Migrationshintergrund in Österreich besaßen im Jahr 2023 durchschnittlich 26 Prozent einen Hochschulabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund lag die Akademikerquote mit 21,4 Prozent niedriger. Allerdings ist bei den Migranten auch der Anteil derjenigen mit lediglich einem Pflichtschulabschluss deutlich erhöht: 23,9 Prozent im Vergleich zu nur 8,8 Prozent bei den Nicht-Migranten. Somit sind bei den Zuwanderern die beiden Extreme der Bildungsgrade jeweils stark ausgeprägt und im Umkehrschluss die mittleren Bildungsabschlüsse, vor allem die berufsbildende Lehre, relativ schwach vertreten. Dies ist allerdings vor allem auf die Migranten erster Generation zurückzuführen; für die zweite Generation gilt dieser Befund nicht.
Was ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund?
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen Personen, die entweder selbst oder aber deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Die Daten stammen aus einer hochgerechneten Stichprobe (Mikrozensus) und umfassen sowohl Österreicher als auch Ausländer. Als Ausländer wiederum gelten Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Eine Doppelstaatsbürgerschaft ist in Österreich – abgesehen von wenigen Ausnahmefällen – nicht möglich: Ausländer, die sich einbürgern lassen wollen, müssen ihre bisherige Staatsbürgerschaft binnen zwei Jahren ablegen, um danach die österreichische Staatsangehörigkeit zu erhalten. Umgekehrt verlieren Österreicher beim Erwerb einer fremden Nationalität die österreichische.
Migration und Bildung in Österreich
Insbesondere das Bildungsniveau der in den letzten Jahren nach Österreich eingewanderten Flüchtlinge und Asylsuchenden wird kontrovers diskutiert. Eine vom Arbeitsmarktservice (AMS) durchgeführte Erhebung zeigt dabei die großen Unterschiede zwischen den Herkunftsländern: So ist etwa der Bildungsstand der Afghanen meist sehr niedrig, derjenige der Iraner jedoch recht hoch. Da viele Familien gekommen sind, werden ihre Kinder ins österreichische Schulsystem eingebunden. Dies führt auch zu Konflikten: Bei einer Umfrage gaben 50 Prozent der Befragten an, dass die Integration an den Schulen ein Problem sei.