Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Burn-out-Erkrankungen in Deutschland bis 2023
Die AOK zählte 2023 durchschnittlich 7,7 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 1.000 Mitglieder aufgrund einer Burn-out-Diagnose. Damit hat sich die Diagnosehäufigkeit im letzten Jahrzehnt drastisch erhöht. Auch das Krankheitsvolumen dieser Diagnosegruppe ist zuletzt deutlich gestiegen: waren es 2005 noch 13,9 Krankheitstage registrierte die AOK 2023 durchschnittlich 174,8 AU-Tage je 1.000 Mitglieder. Hochgerechnet auf alle gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten ergeben sich daraus für 2023 rund 186.000 Burn-out-Betroffene mit kulminierten 4,7 Millionen Krankheitstagen.
Was ist Burn-out?
In den letzten Jahren hat das Thema psychische Erkrankungen in der öffentlichen Debatte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Zuge steigender Krankheitszahlen – psychische Erkrankungen haben sich zu einer der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit entwickelt – findet auch das Burn-out-Syndrom steigende Beachtung. Vormals als „Modeerkrankung“ verschrien umschreibt Burn-out einen Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Bislang wurde aus Mangel einer eigenen ICD-10 Diagnose Burn-out unter der Diagnosegruppe Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ kodiert. In der überarbeiteten ICD-11 Version, die ab dem 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, wird Burn-out jedoch eindeutiger als Syndrom aufgrund von "Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann" definiert.