Verschuldung von Deutschland gemäß Maastricht-Vertrag in Prozent des BIP bis 2023
Nach Maßgaben der Maastricht-Kriterien entspricht der Schuldenstand Deutschlands im Jahr 2023 rund 62,9 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Die Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 wirkte sich negativ auf die Staatsverschuldung aus und sorgte für einen Höchststand von über zwei Billionen Euro. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sank der Anteil der Staatsschulden in den Jahren danach stetig. Die Corona-Krise stürzte die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession, durch die umfangreichen Konjunkturpakete der Bundesregierung stieg die Staatsverschuldung im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um über 13 Prozent an. Zwischen den beiden großen Wirtschaftskrisen des 21. Jahrhunderts werden häufig Parallelen gezogen, doch unterscheiden sich die Krisenverläufe in einigen wesentlichen wirtschaftlichen Bereichen.
Der Vertrag von Maastricht
Die Europäische Union versucht durch den Abschluss des Vertrags von Maastricht im Jahr 1992 die Neuverschuldung der Mitgliedsstaaten zu reglementieren und dadurch den gemeinschaftlichen Wirtschaftsraum zu stabilisieren. Die Konvergenzkriterien des Maastricht-Abkommens sehen vor, dass das gesamtwirtschaftliche Finanzierungsdefizit eines Mitgliedsstaates im Jahr nicht über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen darf. Des Weiteren soll der Schuldenstand des Mitgliedstaates die Grenze von 60 Prozent des eigenen Bruttoinlandprodukts nicht überschreiten. Bis zur Corona-Krise im Jahr 2020 befand sich Deutschland auf einem stabilen Weg des Schuldenabbaus und erfüllte im Jahr 2019 zum ersten Mal seit dem Jahre 2002 das Maastricht-Kriterium des Schuldenstands.