Ergebnis der Parlamentswahlen in Frankreich nach Mandaten 2024
Die Nouveau Front populaire - NFP (Neue Volksbewegung) hat die Parlamentswahlen in Frankreich gewonnen.
Das linke Wahlbündnis konnte am 07. Juli 2024 die Stichwahlen in insgesamt 146 von 501 Wahlkreisen für sich entscheiden und zusammen mit dem Ergebnis des ersten Wahlgangs vom 30. Juni 2024 insgesamt 178 der 577 Mandate erzielen (182 Mandate inklusive Verbündete).
Das regierende Wahlbündnis Ensemble von Staatspräsident Macron konnte in der zweiten Wahlrunde 148 Mandate hinzugewinnen, nachdem in der ersten Wahlrunde nur zwei Wahlkreise direkt gewonnen werden konnten. Ensemble hat insgesamt 150 Mandate bei den französischen Parlamentswahlen gewonnen und wird die zweitstärkste Fraktion in der Nationalversammlung stellen (168 Mandate inklusive Verbündete).
Der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen blieb im zweiten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen am 07. Juli 2024 deutlich unter den eigenen Erwartungen und hat nicht nur die angestrebte absolute Mehrheit von mindestens 289 Mandaten verfehlt. Der RN konnte im zweiten Wahlgang nur 88 Wahlkreise gewinnen und somit insgesamt nur 125 Mandate in der Nationalversammlung erzielen (143 Mandate inklusive Verbündete). Daher wird der RN nur die drittstärkste Fraktion bilden und bei der Regierungsbildung keine Rolle spielen.
In der zweiten Wahlrunde am 07. Juli 2024 mussten noch 501 der insgesamt 577 zu vergebenden Parlamentssitze gewählt werden. In den letzten Tagen kam es wie erwartet zu dynamischen Absprachen des demokratischen Lagers, um in den Stichwahlen gemeinsame Kandidat:innen gegen die Vertreter:innen des RN zur Wahl zu stellen. In insgesamt 200 Wahlkreisen hat sich der jeweils in der ersten Runde schlechter platzierte Kandidat zugunsten des besser platzierten Kandidaten zurückgezogen.
Dass der RN die angestrebte Mehrheit der Mandate erzielen würde, war unter diesen Vorzeichen zwar dennoch theoretisch möglich, aber keineswegs sicher.
Im Hinblick auf das Ergebnis der Parlamentswahlen in Frankreich 2024 nach Stimmanteilen fällt das Ergebnis zugunsten des RN aus, was jedoch im Hinblick auf das in Frankreich zur Anwendung kommende Mehrheitswahlrecht, irrelevant ist.
Dieses Ergebnis zeigt keine nennenswerten Abweichungen zu den prognostizierten Ergebnissen der Meinungsumfragen zu den Parlamentswahlen in Frankreich 2024.
Neben den Wahlen in Frankreich gibt es weitere wichtige Wahlen im europäischen Superwahljahr 2024.
Neuwahlen in Frankreich - Hintergrund
Staatspräsident Emmanuel Macron hat als Reaktion auf die Niederlage bei den Europawahlen 2024 die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen des französischen Parlamentes für den 30. Juni und 07. Juli 2024 angesetzt. Der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen wurde bei den letzten Parlamentswahlen in Frankreich 2022 drittstärkste Kraft und könnte die Neuwahlen in diesem Jahr gewinnen.
In der zweiten Wahlrunde am 07. Juli 2024 mussten noch 501 der insgesamt 577 zu vergebenden Parlamentssitze gewählt werden. In den kommenden Tagen wird es zu dynamischen Absprachen des demokratischen Lagers kommen, um in den Stichwahlen gemeinsame Kandidat:innen gegen die Vertreter:innen des RN zur Wahl zu stellen. Ob der RN die angestrebte Mehrheit der Mandate erzielen wird, ist unter diesen Vorzeichen möglich, aber keineswegs sicher.
Parlamentswahlen in Frankreich 2024 - Wahlsystem
In Frankreich gilt, trotz politischer Initiativen, das Verhältniswahlrecht einzuführen, weiterhin das Mehrheitswahlrecht. Dies führt oftmals zu einer Stichwahl in den Wahlkreisen, bei der schließlich nur die Stimmen des Gewinners gezählt werden. Um die Chancen auf einen Parlamentssitz zu erhöhen, schließen sich zu den Parlamentswahlen daher viele Parteien in Listen und Bündnissen zusammen und treten nicht alleine an.
Nach dem französischen Wahlrecht ist im ersten Wahlgang der Abgeordnetenkandidat gewählt, der mehr als die Hälfte (absolute Mehrheit) aller gültigen Stimmen erhalten hat. Hat keiner der Kandidat:innen im ersten Wahlgang diese absolute Mehrheit erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den Kandidat:innen statt, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5 Prozent der Stimmen erzielten. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang, bei dem die einfache (relative) Mehrheit ausreicht, um den Platz zu gewinnen. Der Gewinner erhält den Parlamentssitz des Wahlkreises, alle anderen Stimmen bleiben unberücksichtigt. Daher können die prognostizierten Stimmenanteile für die Parteien und Listen auch nicht in die tatsächliche Anzahl der Parlamentssitze übertragen werden.