Meinungsumfragen zu den Parlamentswahlen in Frankreich 2024
Laut aktueller Meinungsumfrage in Frankreich vom 28. Juni 2024 (Veröffentlichung) könnte der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen bei den französischen Parlamentswahlen in der ersten Wahlrunde am 30. Juni 2024 rund 37 Prozent der Stimmen erzielen (inklusive der Stimmen für LR ⁷*).
Das regierende Wahlbündnis Ensemble von Staatspräsident Macron erreicht in der Umfrage rund 20 Prozent der Stimmen und ist damit nur drittstärkste Kraft hinter dem linken Wahlbündnis NFP, das derzeit rund 28 Prozent der Stimmen erzielen könnte.
Neben den Wahlen in Frankreich gibt es weitere wichtige Wahlen im europäischen Superwahljahr 2024.
Neuwahlen in Frankreich - Hintergrund
Staatspräsident Emmanuel Macron hat als Reaktion auf die Niederlage bei den Europawahlen 2024 die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen des französischen Parlamentes für den 30. Juni und 07. Juli 2024 angesetzt. Der rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen wurde bei den letzten Parlamentswahlen in Frankreich 2022 drittstärkste Kraft und könnte die Neuwahlen in diesem Jahr gewinnen.
Parlamentswahlen in Frankreich 2024 - Wahlsystem
In Frankreich gilt, trotz politischer Initiativen, das Verhältniswahlrecht einzuführen, weiterhin das Mehrheitswahlrecht. Dies führt oftmals zu einer Stichwahl in den Wahlkreisen, bei der schließlich nur die Stimmen des Gewinners gezählt werden. Um die Chancen auf einen Parlamentssitz zu erhöhen, schließen sich zu den Parlamentswahlen daher viele Parteien in Listen und Bündnissen zusammen und treten nicht alleine an.
Nach dem französischen Wahlrecht ist im ersten Wahlgang der Abgeordnetenkandidat gewählt, der mehr als die Hälfte (absolute Mehrheit) aller gültigen Stimmen erhalten hat. Hat keiner der Kandidat:innen im ersten Wahlgang diese absolute Mehrheit erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den Kandidat:innen statt, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5 Prozent der Stimmen erzielten. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang, bei dem die einfache (relative) Mehrheit ausreicht, um den Platz zu gewinnen. Der Gewinner erhält den Parlamentssitz des Wahlkreises, alle anderen Stimmen bleiben unberücksichtigt. Daher können die prognostizierten Stimmenanteile für die Parteien und Listen auch nicht in die tatsächliche Anzahl der Parlamentssitze übertragen werden.