Jährliche Preisentwicklung von Waren und Dienstleistungen in 2024
Die Inflationsrate ist in vielen Bereichen wieder auf ein normales Niveau zurückgegangen. Nach dem Rekordjahr 2022 mit einer Teuerungsrate von 6,9 Prozent ist die Inflationsrate in Deutschland wieder annähernd auf das angestrebte Zwei-Prozent-Niveau gefallen und lag bei 2,2 Prozent. Die auch in Folge des Krieges in der Ukraine zuvor gestiegenen Energiepreise waren 2024 im Jahresdurchschnitt sogar über drei Prozent günstiger als im Vorjahr. Besonders verteuert haben sich im letzten Jahr hingegen Dienstleistungen, so lagen bspw. die Preise für Beherbergungen und Gaststättendienstleistungen 6,2 Prozent höher als im Vorjahr. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sind im Vorjahresvergleich um 1,9 Prozent gestiegen, die Preissteigerung lag also unterhalb der Gesamtteuerung.
Inflation wieder niedriger als Kerninflation
Im letzten Jahr ist die Inflationsrate wieder unter die sogenannte Kerninflation gefallen. Die Kerninflation beschreibt die Entwicklung der Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung der Segmente Nahrungsmittel und Energie. Beide Segmente unterliegen oft starken Preisschwankungen, deren Gründe oftmals nicht in der betrachteten Volkswirtschaft zu finden sind. Der Vergleich von Inflationsrate und Kerninflation zeigt, dass die Gesamtteuerung von 2021 bis 2023 von den Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie angetrieben wurde. Im Jahr 2024 wirkte die Preisentwicklung in diesen Bereichen hingegen preisdämpfend; ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung von Nahrungsmitteln und Energie lag die Teuerungsrate bei 3,0 Prozent.
Inflationsrate zeigt Steigerung der Verbraucherpreise
Die Inflation beschreibt die Preissteigerungsrate verschiedener Güter und Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs. Bei steigender Inflation können faktisch weniger Güter für das gleiche Geld gekauft werden, als zu einem früheren Vergleichszeitpunkt, die Kaufkraft sinkt. Preissteigerungen können unterschiedliche Gründe haben, neben dem klassischen Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage spielt die Verknappung von Rohstoffen oft eine Rolle. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Abhängigkeit von russischen Energieträgern wie Öl und Erdgas wurde eine Energiekrise ausgelöst. Dadurch stieg die jährliche Inflationsrate im Jahr 2022 in vielen Ländern auf Rekordniveau an.
Unterschiede in den Inflationsraten
Die durchschnittliche Inflationsrate kann sich durch die unterschiedliche Nachfrage von Waren und Dienstleistungen individuell und regional durchaus unterscheiden. So fällt die Inflationsrate in den deutschen Bundesländern unterschiedlich aus. Bei Betrachtung der haushaltsspezifischen Inflationsrate existieren Unterschiede bei der Entwicklung der Verbraucherpreise durch eine mögliche Anzahl von Kindern oder dem Einkommen.