Bevölkerungsstruktur nach Ethnie während der Apartheid in Südafrika 1989
Apartheid
In Südafrika herrschte seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine weiße Minderheit über die vornehmlich schwarze Bevölkerung des Landes. Die Wurzeln hierfür lagen in der Kolonialgeschichte des Landes. Diese weiße Minderheit führte eine Reihe von strengen Rassegesetzen ein, welche eine rechtliche Trennung der verschiedenen Ethnien voneinander vorsah. Diese Gesetzgebung erstreckte sich auf Dinge des Alltags, wie etwa die Ausweisung bestimmter Sitzplätze für Weiße und Schwarze oder spezielle Trinkbrunnen für die jeweilige Hautfarbe. Von diesen Regelungen waren auch ganze Berufsstände oder Wohngebiete betroffen, welche für Angehörige der schwarzen Bevölkerungsgruppe gesperrt waren. Auch das Wahlrecht lag nur bei der weißen Minderheit. Diese Zugehörigkeit der Rassen wurde von den Behörden bei der Geburt festgelegt und in amtlichen Dokumenten vermerkt.Aufrechterhalten wurde dieses System durch einen rigorosen Polizeistaat, welcher mit aller Härte gegen die zumeist friedlichen Proteste vorging. Die Regierung in Südafrika geriet in den 1970er Jahren zunehmend unter internationalen Druck und musste entsprechende Reformen einleiten. Zu einem offiziellen Regierungswechsel kam es erst im Jahr 1994 als der lange Inhaftierte Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt wurde.
Kolonialgeschichte
Die ersten weißen Siedler errichteten im Jahr 1562 den ersten permanenten Außenposten im Land. Die zunächst unter niederländischer Herrschaft stehende Kolonie breitete sich zunehmend in das innere des Landes aus und eroberte die Gebiete mehrerer dort lebender Stämme. Rasch wurden auch Sklaven zur Arbeit in der Kolonie eingesetzt, um diese möglichst profitabel zu machen. Im Jahr 1795 besetzten im Zuge der Koalitionskriege schließlich die Briten Südafrika und integrierten es in ihr Empire. Nach einigen diplomatischen Winkelzügen wurde Südafrika im Jahr 1806 offiziell eine britische Kolonie. Immer mehr weiße Siedler ließen sich in den kommenden Jahren in Südafrika nieder.Die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1833 ließ viele Weiße, insbesondere die Volksgruppe der Buren (Nachfahren der ersten europäischen Siedler), auswandern. Diese zogen aus Protest weiter in das Landesinnere und gründeten eigene Staaten. Diese wurden von der britischen Krone zurückerobert. Die gesetzgeberische Unabhängigkeit erhielt die im Jahr 1910 gegründete Südafrikanische Union schließlich im Jahr 1931. Am 31. Mai 1961 erklärte sich die Union nach einer Volksabstimmung für unabhängig und verließ das Commonwealth. Ursache hierfür war die Bestrebung, die im Land geltende Apartheid zu erhalten.
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