Korruption - Fälle von Vorteilsannahme in Deutschland bis 2022

Im Jahr 2022 gab es in Deutschland laut dem vom Bundeskriminalamt (BKA) ausgegebenen Bundeslagebild zur Korruption 93 Fälle von Vorteilsannahme nach § 331 StGB. Die hohe Fallzahl zur Vorteilsannahme im Jahr 2016 (952 Fälle) lässt sich unter anderem auf Ermittlungen in Hamburg zurückführen, die sich insbesondere gegen Amtsträger mit dem Verdacht wendeten, Aufträge an Bau- und Handwerksfirmen vergeben zu haben.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 in Deutschland 3.600 Korruptionsstraftaten registriert.

Was ist Korruption?

Korruption wird in der Quelle als Missbrauch eines öffentlichen Amtes, einer Funktion in der Wirtschaft oder eines politischen Mandats definiert. Hierbei wird häufig eine Vertrauensstellung in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder auch nicht-wirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen ausgenutzt, um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht. Korruption bezeichnet dabei in der Kriminologie Bestechlichkeit sowie Bestechung, Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung. Die meisten Fälle von Korruption wurden in der Wirtschaft erfasst.

Vorteilsannahme gemäß § 331 StGB

Der Paragraph 331 im Strafgesetzbuch gilt für Vorteilsannahmen bei (europäischen) Amtstragenden, dem öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten (1) sowie für Richter, Mitglieder des EU-Gerichts oder Schiedsrichter (2) und wird mit einer Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu drei (1) bzw. bis zu fünf Jahren (2) sanktioniert.