Statistiken zum öffentlichen Dienst in Deutschland
Beamtenstatus – Die Besonderheit im öffentlichen Dienst
Die personelle Besonderheit des öffentlichen Diensts ist die Unterscheidung zwischen dem Personal im „klassisch privatrechtlichen“ Angestelltenverhältnis und dem Beamtenstatus. Von den rund fünf Millionen Beschäftigten haben etwa 1,9 Millionen Personen den Beamtenstatus (inklusive Soldat:innen und Richter:innen). Zwischen beiden Angestelltenverhältnissen bestehen rechtliche Unterschiede, mit einigen Besonderheiten des Beamtenstatus: So fallen angestellte Personen nach ihrer Verbeamtung aus den staatlichen Versicherungen wie Renten-, Arbeitslosen und gesetzlicher Krankenversicherung raus. Beamte müssen sich entsprechend privat krankenversichern und erhalten im Altersruhestand keine Rente, sondern beziehen eine Pension. Die Ausgaben des deutschen Staates für Pensionen beliefen sich zuletzt auf über 86 Milliarden Euro. Zudem müssen Beamte einen Diensteid ablegen und verpflichten sich als Repräsentant:innen des Staates dem Wohlverhalten, auch das Bürgerrecht des Streikens ist für Beamte aufgehoben.Ein weiterer Unterschied ist die Bezahlung: Während angestellte Personen des öffentlichen Dienstes Gehalt beziehen, erhalten Beamte einen Sold. Die meisten Beamten befinden sich in der Besoldungsstufe A13 (vor allem durch das Lehrpersonal), die monatliche Summe unterscheidet sich jedoch von Gebietskörperschaft und Bundesland. Bei den Personen im Angestelltenverhältnis beziehen die meisten Angestellten des öffentlichen Dienstes ihr Gehalt in der Gehaltsstufe E 9. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Vollzeit-Beschäftigten im Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ beträgt rund 54.500 Euro.
Wahrnehmung des öffentlichen Diensts
Bei der Vielschichtigkeit des öffentlichen Dienstes können nur schwer allgemeine Aussagen zur Leistungsfähigkeit oder dem entgegengebrachten Vertrauen in diesen beruflichen Sektor getroffen werden. Das öffentliche Bild des Beamtentums ist in erster Linie positiv: Zu den am häufigsten genannten Eigenschaften von Beamtinnen und Beamten zählen Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Kompetenz. Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2024 zum Vertrauen in verschiedene Institutionen des öffentlichen Lebens schnitt die Polizei hinter mittleren und kleineren Unternehmen am besten ab.In vielen Ländern ist Korruption im öffentlichen Sektor weit verbreitet, in Deutschland wurde im Jahr 2023 in 3.800 Korruptionsstraftaten polizeilich ermittelt, etwa 27 Prozent der Fälle konnte dem Zielbereich der allgemeinen öffentlichen Verwaltung zugeordnet werden, etwa 24 Prozent der Strafverfolgungs- und Justizbehörden, ein Anteil von zwei Prozent dem politischen Bereich.