Elektromobilität weltweit
China – Land der E-Auto-Marken
Tesla galt lange Zeit als Vorreiter in der Elektromobilität. Auch heute zählt der US-amerikanische Konzern zu den führenden Herstellern. Das Model 3 dominierte über Jahre als meistverkauftes E-Auto. Inzwischen ist aber das Model Y der größte Erfolg des Herstellers. So war dies 2023 nicht nur bei den E-Autos, sondern auch über alle Antriebsarten hinweg das meistverkaufte Auto der Welt.Gerade die chinesischen Autohersteller sind inzwischen aber die großen Treiber der E-Mobilität. So war BYD im Jahr 2023 der größte E-Autohersteller weltweit. Auch über BYD hinaus waren chinesische Marken unter den erfolgreichsten E-Autobauern zahlreich vertreten. Mit Marken wie NIO, Xpeng, Li Auto oder Leapmotor ist die Zahl der E-Autohersteller in China in den vergangenen Jahren dank staatlicher Subventionen rasant gestiegen. Viele erwirtschaften bislang aber keine Gewinne und nur wenige verzeichnen bedeutende Absatzzahlen. Auch wegen der vielen chinesischen Konkurrenten tun sich etablierte Marken, wie VW oder Toyota bislang im globalen Vergleich bei der E-Mobilität schwer.
Wie umweltfreundlich sind E-Autos wirklich?
Das Hauptargument für den Wandel weg von den Verbrennungsmotoren und hin zu den vollelektrischen Autos ist häufig die schlechte Umweltbilanz des Straßenverkehrs. E-Autos sind, vorausgesetzt der verwendete Strom wird durch erneuerbare Energien gewonnen, im Betrieb deutlich umweltfreundlicher als Benzin- oder Dieselautos, da sie keine Treibhausgase wie CO2 ausstoßen. Allerdings werden im Vergleich der verursachten Emissionen bei der Produktion von Pkw nach Antriebsarten deutlich mehr Treibhausgase bei Elektroautos freigesetzt, als bei den Verbrennern. Dies ist vor allem auf die Batterieherstellung zurückzuführen, wie die Verteilung der Emissionen bei der Produktion von E-Auto-Antriebssträngen nach Bauteilen zeigt.Eine Studie des VDI zu den Emissionen von Pkw nach Antriebsarten kommt zu dem Schluss, das Elektroautos grundsätzlich umweltfreundlicher sind als Verbrenner, allerdings müssen die bei der Produktion zusätzlich entstandenen Emissionen erst einmal wieder „rausgefahren“ werden. Es gilt also: Je mehr das Elektroauto an Strecke zurücklegt, desto besser die Umweltbilanz gegenüber dem Verbrenner.
Batterietechnologie als neuer Maßstab in der Autoindustrie
Reichweite und Ladegeschwindigkeit sind bei den Elektroautos entscheidend für ihren Erfolg. Stand 2023 waren rund 700 Gigawattstunden an Gesamtleistung von Batterien in E-Autos verbaut. Bis 2030 gehen Prognosen zum Bedarf an Batterien für E-Autos von bis zu 3.000 Gigawattstunden aus.Wie auch bei den Fahrzeugen selbst dominierte China bislang die Batterieproduktion. So waren mit CATL und BYD 2023 die zwei größten Hersteller von Batterien für Elektroautos chinesische Unternehmen. Der technologische Wandel in der Batterietechnologie schreitet aber aufgrund der immensen Forschungsinvestitionen derzeit außerordentlich schnell voran. Eine der vielversprechendsten Alternativen zu den bislang vor allem gängigen Lithium-Ionen-Batterien sind die Feststoffbatterien. Auch bei der angekündigte Zellproduktionskapazitäten von Feststoffbatterien liegt China deutlich vorn. Allerdings sind hier auch europäische und amerikanische Unternehmen deutlich stärker in die Forschung investiert.
Ladeinfrastruktur als Grundvoraussetzung für die E-Mobilität
Ein dichtes Netz an Ladesäulen ist für Elektroautos unabdingbar. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern beim Ausbau der Ladeinfrastruktur sind aber immens. Dies liegt auch daran, dass gerade bei Schnellladesäulen auch das gesamte Stromnetz einer Region entsprechend ausgerüstet sein muss. Der Bestand an Ladesäulen weltweit steigt aber inzwischen immer stärker an. So gab es 2023 über 3,2 Millionen Ladestationen. Bei den Ladepunkten in Europa nach Ländern gab es Anfang 2024 in den Niederlanden die meisten Ladepunkte für E-Autos, gefolgt von Deutschland. Häufig bedeutender ist aber das Verhältnis zwischen der Anzahl an E-Autos und den verfügbaren Ladepunkten. So hatte bei der Anzahl der E-Autos je Ladepunkt nach Ländern in Europa 2024 Bulgarien die Nase vorn, vor den Niederlanden. In Deutschland gab es etwa 20,5 E-Autos je Ladepunkt. Der EU-Durchschnitt lag bei etwa 12,9.Die Bedürfnisse hinsichtlich der Ladeinfrastruktur unterscheiden sich allerdings deutlich zwischen einzelnen Ländern. Denn, der primäre Ladeort von E-Autos ist je nach Region verschieden. In Asien ist die Abhängigkeit von öffentlicher Ladeinfrastruktur am größten, während in Nordamerika fast drei Viertel aller E-Autofahrer ihr Auto hauptsächlich zu Hause laden.