Die Industrie in Deutschland ist auf die Verfügbarkeit von bestimmten Rohstoffen und Metallen angewiesen, die nicht im Bundesgebiet lagern - wie beispielsweise Seltenen Erden. Da nur wenige Länder über große Reserven dieser knappen Rohstoffe verfügen, besteht ein reales Risiko geopolitischer Konflikte, und es kommt den Materialien eine strategische Bedeutung zu. Die Sicherung ihrer Verfügbarkeit ist essenziell für die wirtschaftliche Stabilität und technologische Innovationsfähigkeit Deutschlands.
Strategische Rohstoffe und ihre Schlüsselrolle für digitale Technologien
Die fortschreitende Digitalisierung hat die Nachfrage nach technologischen Schlüsselprodukten wie Smartphones, Laptops oder Elektrofahrzeugen weltweit befeuert. Lithium und Kobalt sind die wichtigsten Rohstoffe für wiederaufladbare Energiespeicher dieser Elektronikartikel und elektromobiler Fahrzeuge. Auch bei erneuerbaren Energieanlagen wie Solaranlagen und Windkraftwerken spielen strategische Rohstoffe eine Schlüsselrolle: Während zum Beispiel Silizium in großem Umfang für die Produktion von Solarzellen verwendet wird, ist Kupfer essenziell für die Verkabelung und die Elektrifizierung von Anlagen und Stromnetzen. Die Verfügbarkeit dieser Metalle ist jedoch begrenzt und mitunter kritisch, sie werden deshalb als
strategisch klassifiziert. Lithium-Ionen-Batterien sind in innovativen elektronischen Endprodukten bis jetzt unersetzlich, denn die Akkus sind nicht nur notwendig für den Betrieb, sondern auch für die Zwischenspeicherung von Energie aus Solar- und Windkraftwerken. Damit tragen sie gleichermaßen zur Elektromobilität und Energiewende bei, was ihre strategische Bedeutung weiter erhöht.
Die Abhängigkeit von Importen
Da Deutschland über keine nennenswerten Reserven strategischer Rohstoffe verfügt, ist die Industrie stark auf Importe angewiesen. Dies macht das Land anfällig für geopolitische Spannungen, Handelsbeschränkungen oder wirtschaftliche Sanktionen. Ein großer Teil der weltweit geförderten strategischen Rohstoffe stammt aus politisch instabilen Regionen. Zum Beispiel:
- Seltene Erden: Rund 40 Prozent der weltweiten Reserve befinden sich in China, das bereits Exportrestriktionen einsetzt, um politischen Druck auszuüben.
- Lithium: Hauptförderländer wie Chile, Australien und Argentinien befinden sich zum Teil in geopolitisch sensiblen Regionen.
- Kobalt: Etwa 75 Prozent des weltweiten Kobalt wird in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, wo die Produktion häufig von instabilen politischen Verhältnissen und ethischen Problemen wie Kinderarbeit geprägt ist.
Diese Abhängigkeiten zwingen Länder wie Deutschland, innovative Strategien zu entwickeln, um die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern.
Nachhaltigkeit und Recycling als Chance zur Verringerung der Abhängigkeit
Angesichts der knappen Ressourcen und der Umweltbelastungen durch Bergbau und Förderung gewinnen nachhaltige Strategien wie Recycling und die Entwicklung neuer Materialtechnologien an Bedeutung. Durch das
Recycling von Lithium-Ionen-Batterien können beispielsweise wertvolle Metalle wie Lithium, Kobalt und Nickel zurückgewonnen werden. Eine weitere Möglichkeit ist die
Substitution, also die Entwicklung neuer Technologien, die weniger auf kritische Rohstoffe angewiesen sind, wie zum Beispiel Natrium-Ionen-Batterien. Maßnahmen wie diese könnten nicht nur die Abhängigkeit von Importen verringern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der Industrie reduzieren.
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