Die Lebenserwartung in Deutschland ist im Jahr 2023 wieder gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für
von 82,9 auf 83,3 Jahre erhöht. In den Jahren zuvor ist die Lebenserwartung sowohl in Deutschland als auch weltweit im Zuge der
gesunken. Die Lebenserwartung hat damit im Jahr 2023 zwar im Vergleich zu den Pandemiejahren 2020 bis 2022 aufgeholt, liegt aber weiterhin nicht auf dem Niveau von 2019. Dieser Rückgang spiegelt sich auch noch in der aktuellen
wider. Hier hat die Lebenserwartung beider Geschlechter zum Vergleichszeitraum 2020/2022 abgenommen. Bei sogenannten Periodensterbetafeln werden nicht einzelne Jahre, sondern längere Zeiträume miteinander verglichen, um übliche Schwankungen auszugleichen.
Gründe für die steigende Lebenserwartung
In den vergangenen 150 Jahren hat sich die
Lebenserwartung von Frauen und Männern in Deutschland rasant entwickelt. Belief sie sich für den Zeitraum 1871/1881 noch auf rund 36 Jahre für Männer bzw. 39 Jahre für Frauen, lag sie 2021/2023 bei 78 bzw. 83 Jahren. Damit hat ein Mensch in Deutschland heute im Schnitt über 40 Jahre länger zu leben als damals. Einer der wichtigsten Gründe für die steigende Lebenserwartung ist der medizinische Fortschritt. So konnte im 19. Jahrhundert zum einen die
Säuglings- und Kindersterblichkeit beträchtlich verringert werden. Zum anderen ist auch die Überlebenswahrscheinlichkeit im Alter gestiegen. So hat sich die
fernere Lebenserwartung von Menschen ab 65 Jahren in den vergangenen Jahrzehnten noch einmal deutlich erhöht. Vor allem die Prävention und Therapie von klassischen Altersleiden wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder
Krebs sorgen dabei für eine Verlängerung des Lebens. So sollen laut
Prognosen die Menschen in Deutschland auch in Zukunft noch deutlich älter werden. Auch die
weltweite Lebenserwartung ist in der Vergangenheit gewachsen, und das über alle
Kontinente hinweg.
Wo leben die Menschen am längsten bzw. am kürzesten?
Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland etwas hinterher. In den 20
Ländern weltweit mit der höchsten durchschnittlichen Lebenserwartung taucht Deutschland nicht auf. Am längsten leben die Menschen in Monaco und San Marino. Die beiden Kleinstaaten hatten im Jahr 2023 mit 86,4 bzw. 85,7 Jahren die
höchste durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt. Aber auch in Japan, Südkorea und Andorra konnten die Einwohner zumindest statistisch gesehen auf ein langes Leben hoffen. Im
EU-Vergleich liegt die Lebenserwartung sowohl von Frauen als auch von Männern in Deutschland unter dem Schnitt der 27 Mitgliedsstaaten. Die
Länder mit der geringsten Lebenserwartung weltweit sind hingegen Nigeria und der Tschad. Dort lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2023 bei 54,5 bzw. 55,1 Jahren. Damit haben die Menschen dort im Vergleich zur Bevölkerung in San Marino im Schnitt 30 Jahre weniger zu leben. 14 der 15 Länder mit der niedrigsten durchschnittlichen Lebenserwartung liegen auf dem afrikanischen Kontinent. Folglich ist Afrika auch der
Kontinent mit der geringsten Lebenserwartung, wohingegen die Menschen in Europa und in Australien und Ozeanien durchschnittlich am längsten leben.
Wie wird die Lebenserwartung berechnet?
Die Lebenserwartung ist ein wichtiger demografischer Indikator. Eine hohe Lebenserwartung in einem Land oder einer Region deutet auf eine gute gesundheitliche Versorgung und einen hohen Lebensstandard hin. Die Lebenserwartung gibt an, wie viele Jahre eine Person oder Gruppe von Menschen voraussichtlich leben wird, wobei die vorherrschende Sterberate bei Geburt (oder einem anderen Zeitpunkt) angenommen wird. Grundlage der Statistik zur Lebenserwartung in Deutschland sind sogenannte Sterbetafeln. Diese basieren auf den Daten zu den
Gestorbenen und zur
Bevölkerung eines bestimmten Zeitraums. Folglich handelt es sich hierbei um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung für diesen Zeitraum. Die fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten. Eine Abschätzung der Entwicklung der Lebenserwartung in der Zukunft ist nicht eingeschlossen.
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übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
