Bei dem fossilen Energieträger Erdgas handelt es sich um ein Gasgemisch mit je nach Fundstätte variierender Komposition kurzkettiger Kohlenwasserstoffe, einem Großteil davon Methan. Gewinnung und Verwendung stehen in einer engen Beziehung zum
, das sowohl eine ähnliche Entstehungsgeschichte sowie Anwendungsmöglichkeiten aufweist. Im internationalen Vergleich positioniert sich Deutschland mit einem
von 77,3 Milliarden Kubikmetern Erdgas auf Platz neun. Und dennoch ist der zentraleuropäische Staat nach China der zweitgrößte
Deutschland als Drehscheibe des Erdgashandels
Mit seiner geographisch zentralen Lage in Europa und dem im Rahmen des „Netzentwicklungsplan Gas“ stark ausgebauten Gasnetzes mit einer Länge von über 500.000 Kilometern ist Deutschland prädestiniert als Transitland für den Transport von Erdgas – und in Zukunft auch
Wasserstoff. Zusätzlich besitzt die Bundesrepublik die in Europa größten
Kapazitäten zur Speicherung des fossilen Energieträgers von umgerechnet 255 Terawattstunden. Bis zum Beginn des
russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Jahr 2022 war Russland die wichtigste Bezugsquelle für über 50 Prozent des importierten Erdgases. Seitdem diversifizierte Deutschland seine
Importstruktur und deckt die Einfuhr mittlerweile mit Erdgas aus Norwegen und den Niederlanden. Auch der Bau von LNG-Terminals zum Import von
verflüssigtem Erdgas, vor allem aus den USA, kompensiert seitdem die ausbleibenden russischen Lieferungen. Somit hat sich der europäische Fluss des Erdgases in den letzten Jahren von Ost-West zu West-Ost verlagert.
Verfügbarkeit und Abnehmerstruktur von Erdgas in Deutschland
Die
Erdgasreserven in Deutschland werden insgesamt auf rund 36 Milliarden Kubikmeter geschätzt. Als Reserven zählen dabei im Allgemeinen Mengen, die aus den aktuell bekannten Vorkommen und unter den derzeitigen wirtschaftlichen und technischen Bedingungen gefördert werden können. Die
Erdgasproduktion in Deutschland belief sich im Jahr 2022 auf rund 5,2 Milliarden Kubikmeter Rohgas. Mit rund 5 Milliarden Kubikmeter wird am meisten Rohgas in Niedersachsen gefördert. Der Rest der Produktion findet sich in Sachsen-Anhalt und zu kleinen Teilen in Schleswig-Holstein, Thüringen und Bayern.
Hauptabnehmer des importierten und geförderten Erdgases waren in der Bundesrepublik im Jahr 2022 Industriebetriebe mit 35 Prozent und private Haushalte mit 32 Prozent.
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