Continental AG - Statistiken & Fakten
Gewinne sind im Reifengeschäft am höchsten
Während Continental bei einer Abspaltung der Automotive- und ContiTech-Sparten deutlich schrumpfen würde, dürfte die Profitabilität steigen. Wie der operative Gewinn von Continental nach Segmenten zeigt, lag dieser in den vergangenen Jahren bei den Reifen stets deutlich höher als in allen anderen Segmenten zusammen. Nach hohen Verlusten 2021 und 2022 erwirtschaftete der Automotive-Bereich, der unter anderem die Entwicklung und Produktion von Sicherheits-, Brems- und Fahrwerkstechnologien beinhaltet, 2024 wieder ein positives EBIT von knapp 230 Millionen Euro. Im Verhältnis zum Umsatz war die Profitabilität damit aber trotzdem weitaus niedriger als im Segment der Reifen. Über alle Segmente hinweg stieg die operative Ergebnismarge von Continental 2024 auf rund 5,8 Prozent. Wird nur das Reifengeschäft betrachtet, lag die operative Gewinnmarge jedoch bei fast 13,5 Prozent.Hohe Abhängigkeit vom Auslandsgeschäft
In den vergangenen zehn Jahren stieg neben der Ausweitung in neue Geschäftsbereiche auch die Abhängigkeit vom Auslandsumsatz. Lag der Auslandsanteil am Umsatz von Continental im Jahr 2005 bei etwa zwei Dritteln, waren es zum Höchststand 2021 fast 83 Prozent. Seitdem ist dieser wieder leicht gefallen, lag aber weiterhin bei gut 80 Prozent. Mit einer erneuten Fokussierung auf das Reifengeschäft käme auch eine stärkere Fokussierung auf Konkurrenten im globalen Reifengeschäft. Umsatzstärkste Reifenhersteller weltweit waren auch 2024 Michelin und Bridgestone. Neben den französischen und japanischen Konkurrenten war nach Umsatz mit Reifen zuletzt auch der US-Hersteller Goodyear größer als Continental.Reduzierung der Belegschaft im Automotive-Segment
Ein Großteil der Belegschaft befindet sich trotz der hohen Auslandsumsätze in Deutschland und dem übrigen Europa. So waren bei der Verteilung der Mitarbeiter von Continental nach Regionen über ein Drittel in Deutschland beschäftigt. Im Rahmen von Sparmaßnahmen fand im Jahr 2024 ein Stellenabbau statt, der zu rückläufigen Beschäftigtenzahlen führte. Auch für die kommenden Jahre plant das Unternehmen mit weiterem Stellenabbau. Betroffen war in erster Linie die Automotive-Sparte. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Beschäftigten der Continental AG nach Segmenten hier deutlich zurück, während sie im Reifensegment stieg. Wie auch bei der Verteilung nach Umsatz machten die Beschäftigten im Automotive-Segment fast die Hälfte der gesamten Belegschaft aus.Die Expansion außerhalb der Reifenbranche in den letzten Jahrzehnten ist für Continental Ursache für viele der gegenwärtigen Herausforderungen geworden. Mit der Abspaltung des Automotive-Geschäfts soll das Unternehmen nun strategisch geschrumpft werden, um künftig nicht weiterhin mit Gewinnen aus dem Reifengeschäft Verluste in anderen Unternehmensbereichen ausgleichen zu müssen.