Wirtschaftliche und finanzielle Lage des Bundeslandes
Mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 524 Milliarden Euro gehörte Baden-Württemberg im Jahr 2019 zu den wirtschaftsstärksten Ländern in Deutschland. Gemessen am BIP je Erwerbstätigen zählte das Bundesland ebenfalls zur Spitze Deutschlands; nur Hamburg und Hessen hatten eine noch größere Wirtschaftsleistung erbracht. Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent und einer Jugendarbeitslosenquote von 2,6 Prozent stand im Jahr 2019 nur in Bayern ein noch kleinerer Anteil nicht in Lohn und Brot. Der Schuldenstand von Baden-Württemberg reihte sich zur Mitte des Jahres 2020 mit rund 44,4 Milliarden Euro im Ländervergleich allerdings eher im oberen Bereich ein und wurde nur noch von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin übertroffen. Rechnet man die Schulden hingegen auf die Anzahl der EinwohnerInnen um, ergibt sich mit ca. 4.787 Euro Schulden pro Kopf der drittniedrigste Schuldenstand aller Bundesländer. Beim Länderfinanzausgleich 2019 gehörte Baden-Württemberg neben Bayern, Hessen und Hamburg zu den vier Geber-Ländern.Leben und Wohnen in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg hatte im Jahr 2019 knapp 11,1 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen. Der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung war mit rund 65,6 Prozent im Jahr 2019 vergleichsweise hoch. Ebenso verhält es sich mit dem Anteil der ausländischen Bevölkerung, der im genannten Jahr 15,9 Prozent betrug und nur noch von den drei Stadtstaaten und Hessen übertroffen wurde. Bezüglich der Wohnsituation gab es in Baden-Württemberg im Jahr 2019 mit ca. 481 Wohnungen die deutschlandweit wenigsten Wohnungen je 1.000 EinwohnerInnen. Die durchschnittliche zur Verfügung stehende Wohnfläche je EinwohnerIn lag 2019 mit 46,4 m² knapp unter dem Mittel aller Bundesländer.Der Bildungssektor in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg wies mit 5,8 Prozent im Vergleich mit den anderen Bundesländern im Jahr 2019 einen der niedrigsten Anteile an SchulabgängerInnen ohne Schulabschluss an der gleichaltrigen Bevölkerung auf. So gab es in dem Bundesland auf der anderen Seite mit 42,6 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil an SchulabsolventenInnen mit allgemeiner Hochschulreife. Mit insgesamt fast 359.000 Studierenden zum Wintersemester 2019/2020 gab es in Baden-Württemberg im deutschlandweiten Vergleich die dritthöchste Anzahl immatrikulierter Personen. Beim Bildungsmonitor 2020 belegte das Bundesland hinsichtlich der Betreuungsbedingungen im Ländervergleich den fünften Rang.Politik und Justiz in dem Bundesland
Auf politischer Ebene ist Baden-Württemberg das Bundesland, das mit Winfried Kretschmann den ersten grünen Ministerpräsidenten in Deutschland stellt. Die Grünen erreichten bei der Landtagswahl im März 2016 rund 30 Prozent der Wählerstimmen. Die nächste Landtagswahl in Baden-Württemberg wird voraussichtlich 2021 stattfinden. Hinsichtlich der Kriminalität beweg sich das Bundesland auf einem eher niedrigen Niveau. Die Anzahl der Straftaten pro 100.000 EinwohnerInnen war in Baden-Württemberg in den letzten Jahren die niedrigste alle Bundesländer und wurde in 2019 nur in Bayern untertroffen. Diese Straftaten wurden im Jahr 2019 zu 60,8 Prozent aufgeklärt; eine vergleichsweise eher hohe Aufklärungsquote.Eine Vielzahl von Statistiken zu Baden-Württemberg sind im Statista-Dossier zu Baden-Württemberg zusammengestellt. Die vielfältigen Statistiken zu diversen Themen werden dabei in der Regel mit entsprechenden Statistiken für alle Bundesländer ergänzt, um einen Vergleich Baden-Württembergs mit den anderen deutschen Bundesländern zu ermöglichen.