Statistiken zu Südafrika
Südafrika: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung von Südafrika beträgt im Jahr 2023 rund 63,21 Millionen Einwohner:innen. Die größte Stadt Südafrikas ist die Metropolregion Johannesburg mit rund 4,8 Millionen Einwohner:innen, vor der Metropolregion Kapstadt mit rund 4,77 Millionen Einwohner:innen (2022). Die Bevölkerungsentwicklung in Südafrika ist seit Beginn der Datenaufzeichnung positiv gewesen; die Einwohnerzahl wächst kontinuierlich. Im Jahr 2023 ist die Bevölkerung Südafrikas um rund 1,31 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Bis zum Jahr 2050 soll das Bevölkerungswachstum auf rund 0,6 Prozent sinken.Ein Grund für dieses Bevölkerungswachstum ist die Fertilitätsrate von Südafrika. Im Jahr 2023 beträgt die durchschnittliche Fertilitätsrate in Südafrika rund 2,22 Kinder je Frau. Dies entspricht ungefähr dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern je Frau, das Industrieländer im Allgemeinen benötigen, um die Population zumindest konstant zu halten. Dies ist eine der niedrigsten Fertilitätsraten Afrikas (8. Platz). Südafrika benötigt als Schwellenland jedoch eine höhere Fertilitätsrate, um ein natürliches Bevölkerungswachstum zu stimulieren.
Die Altersstruktur der südafrikanischen Bevölkerung begünstigt das Bevölkerungswachstum: Im Jahr 2023 sind mehr als 93 Prozent der Bevölkerung unter 65 Jahre alt gewesen. Ein vergleichsweiser hoher Anteil der Bevölkerung befindet sich im jüngeren Reproduktionsalter, wodurch trotz vergleichsweise niedriger Fertilitätsrate, relativ viele Kinder geboren werden.
Gleichzeitig ist jedoch die Lebenserwartung in Südafrika sehr niedrig. Im Jahr 2023 hat die Lebenserwartung durchschnittlich rund 66,1 Jahre betragen – die niedrigste Lebenserwartung aller G20-Staaten.
Eine wesentliche Ursache hierfür ist, dass das HI-Virus in Südafrika weitverbreitet ist. Abschließend trägt, aufgrund der wirtschaftlichen und rechtsstaatlichen Stabilität des Landes, auch die kontinuierliche Einwanderung nach Südafrika zum Bevölkerungswachstum des Landes bei.
Südafrikas Wirtschaft
Südafrika zählt zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20). Allerdings ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Südafrika von geschätzt rund 377,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 nicht hoch genug, damit das Land auch in der Rangliste der 20 größten Volkswirtschaften der Welt vertreten ist. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Südafrika ist im Jahr 2023 auf geschätzt rund 6.138 US-Dollar je Einwohner:in gesunken. Für ein Schwellenland ist das Wirtschaftswachstum in Südafrika im Jahr 2023 mit geschätzt rund 0,6 Prozent zu niedrig. Nur sechs afrikanische Staaten erzielten ein geringeres Wirtschaftswachstum im Jahr 2023. Für das laufende Jahr 2024 wird mit einem BIP-Wachstum von rund 0,9 Prozent gerechnet.Die ökonomischen Probleme des Landes spiegeln sich auch in der sehr hohen Arbeitslosenquote wider: Die Arbeitslosenquote in Südafrika ist im Jahr 2023 zwar auf geschätzt rund 32,8 Prozent gesunken, dies ist aber weiterhin die höchste Arbeitslosenquote weltweit. Im Jahr 2024 wird sie laut Prognosen wieder auf rund 33,5 Prozent steigen. Die Inflationsrate von Südafrika ist im Jahr 2023 auf rund 5,9 Prozent gesunken und wird im Jahr 2024 voraussichtlich weiter, auf rund 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sinken.
Südafrikas Außenhandel
Im Leistungsbilanzsaldo von Südafrika wird für das Jahr 2023 ein moderates Leistungsbilanzdefizit von rund 6,1 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Die Handelsbilanz Südafrikas im Güterhandel ist im Jahr 2023 negativ gewesen – es wurden mehr Waren eingeführt, als im gleichen Zeitraum exportiert wurden. Das Handelsdefizit hat rund 19,9 Milliarden US-Dollar betragen. Auch im Dienstleistungshandel verzeichnet Südafrika mit einem Saldo von rund -4,35 Milliarden US-Dollar (2023) eine passive Dienstleistungsbilanz.Export
- Export von Gütern aus Südafrika: Südafrika hat im Jahr 2023 Güter im Wert von rund 110,9 Milliarden US-Dollar exportiert.
- Wichtigste Exportgüter von Südafrika: Das wichtigste Exportgut Südafrikas im Jahr 2023 sind metallurgische Erze und Metallabfälle (SITC Abschnitt 28) mit einem Exportanteil von rund 15,2 Prozent gewesen. NE-Metalle (SITC 68) sind mit einem Exportanteil von rund 13,5 Prozent das zweitwichtigste Exportgut von Südafrika im Jahr 2023. Die drittwichtigsten Exportgüter von Südafrika im Jahr 2023 sind Straßenfahrzeuge (SITC 78) mit einem Anteil von rund 11,7 Prozent.
- Wichtigste Exportländer von Südafrika: Der wichtigste Exportpartner für Südafrika im Jahr 2023 ist China mit einem Exportanteil von rund 11,3 Prozent gewesen. Die USA sind mit einem Exportanteil von rund 7,5 Prozent der zweitwichtigste Handelspartner für Südafrika im Jahr 2023 gewesen, gefolgt von Deutschland mit rund 6,8 Prozent aller Exporte Südafrikas.
- Import von Gütern nach Südafrika: Im Jahr 2023 importierte Südafrika Güter im Wert von rund 130,75 Milliarden US-Dollar
- Wichtigste Importgüter von Südafrika: Die wichtigsten Importgüter Südafrikas im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Importanteil von rund 19,5 Prozent gewesen. Auf besondere Warenverkehrsvorgänge und Waren (SITC Abschnitt 93) sind mit einem Importanteil von rund 8,4 Prozent das zweitwichtigste Importgut Südafrikas im Jahr 2023. Auf Straßenfahrzeuge (einschließlich Luftkissenfahrzeuge) (SITC Abschnitt 78) entfallen rund 7,5 Prozent der Einfuhren nach Südafrika.
- Wichtigste Importländer von Südafrika: Das wichtigste Importland für Südafrika im Jahr 2023 ist China mit einem Importanteil von rund 20,5 Prozent gewesen. Die USA sind mit einem Importanteil von rund 8,6 Prozent der zweitwichtigste Handelspartner für Südafrika im Import, gefolgt von Deutschland mit einem Importanteil von rund 8,1 Prozent im Jahr 2023.
Zunehmender Nationalismus: Demokratie in Südafrika in Gefahr?
Südafrika weist eine relativ junge Demokratie auf, die erst seit 1994, seit dem Ende der Apartheid, das vorrangige politische System des Landes ist. Die Demokratie des Landes kann im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten einerseits als relativ stabil beschrieben werden; die Wahlen sind frei und Wahlergebnisse werden respektiert. Andererseits gewinnen zunehmend nationalistische und populistische Parteien an Einfluss im Land, die von der wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung, resultierend aus der ökonomischen Schwäche und dem Versagen der Regierung im Kampf gegen die grassierende Korruption, profitieren. Bei den Parlamentswahlen in Südafrika 2024 hat der seit 1994 durchregierende ANC mit einem Stimmanteil von rund 40,18 Prozent zum ersten Mal die absolute Mehrheit eingebüßt und eine „nationale Einheitsregierung“ gebildet, an der sich jedoch die zwei starken linksextremen und nationalistischen Oppositionsparteien MK (uMkhonto weSizwe [Zulu/Xhoasa] / Spear of the Nation – Speer der Nation) und EFF (Economic Freedom Fighters – ökonomische Freiheitskämpfer) nicht beteiligt haben.Die lähmende Korruption im Land, deren Bekämpfung als eines der drängendsten Probleme von den Bürger:innen adressiert wird, hat sich in den vergangenen Jahren nicht reduziert. In der Bewertung von wahrgenommener Korruption nach dem Corruption Perceptions Index (CPI) verschlechtert sich Südafrika im Jahr 2023 auf den 83. Platz.
Im Bertelsmann Transformationsindex für Südafrika ist eine stetige Verschlechterung der Indizes für das Land zu konstatieren: Südafrika erzielt im Index für Demokratie 7 von 10 Punkte (defekte Demokratie), im Index für Marktwirtschaft 5,68 Punkte (Marktwirtschaft mit Funktionsdefiziten) und 5,48 Punkte im Index für Politisches Management (mäßig).
Im Fragile States Index (FSI) konnte sich Südafrika zwar im Jahr 2024 auf den 80. Platz verbessern, somit bewerten die Expert:innen des Fund for Peace einerseits 100 Staaten weltweit als instabiler ein, andererseits hat sich das Land auch innerhalb von 10 Jahren von Platz 115 verschlechtert (je höher die Platzierung, desto stabiler ist der Staat).