Statistiken zum Thema Devisen
Devisenmarkt und Wechselkurse
Auf dem Devisenmarkt werden die verschiedenen Währungen der Welt täglich gehandelt. Der Tauschwert der Währungen untereinander wird bewertet - ein entsprechender Wechselkurs entsteht. Voraussetzung dafür ist allerdings ein System freier Wechselkurse. In diesem Fall bestimmen Angebot und Nachfrage den Wechselkurs. Ist beispielsweise die Nachfrage nach dem Euro größer als das Angebot, steigt der Euro-Kurs. Eine Währungsaufwertung ist die Folge. Ist die Nachfrage nach dem Euro kleiner als das Angebot – es herrscht also ein Überangebot der Währung – fällt der Kurs, was eine Abwertung des Euros bedeutet.Ein Wechselkurs kann auf zwei verschiedene Arten dargestellt werden. Die Mengennotierung zeigt an, wie viel Fremdwährung man für eine Einheit der eigenen Währung erhält. Im Jahr 2023 erhielt man für einen Euro durchschnittlich ca. 1,08 US-Dollar. Die Preisnotierung gibt an, wie viel eine Einheit der Fremdwährung kostet. Etwa 0,92 Euro mussten im vergangenen Jahr im Schnitt für einen US-Dollar gezahlt werden.
Die am weltweiten Devisenmarkt meistgehandelte Währung ist der US-Dollar. Darüber hinaus ist der Dollar die wichtigste Reservewährung weltweit – heißt, mehr als die Hälfte der globalen Devisenreserven werden in US-Dollar gehalten.
Währungsabwertungen als wirtschaftspolitische Maßnahme
Der Wert einer Währung sollte im Idealfall ein Abbild der Wirtschaftskraft des zugehörigen Währungsraums sein. Nicht selten wird er aber auch durch wirtschafts- und geldpolitische Maßnahmen beeinflusst. In einem System fester Wechselkurse ist es Aufgabe der jeweiligen Notenbanken den Kurs der eigenen Währung durch den Kauf oder Verkauf von Devisen (Devisenmarktinterventionen) stabil zu halten. Durch gezielte Devisenankäufe besteht allerdings auch die Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten. Denn wird eine Währung gegenüber einer Fremdwährung abgewertet, führt dies in erster Linie zu einer Verbilligung der Exporte und einer Verteuerung der Importe. So soll die heimische Wirtschaft angekurbelt werden.Ein Beispiel für eine solche wirtschaftspolitische Maßnahme ist der Handelsstreit zwischen den USA und China des Jahres 2018. Als Reaktion auf die Einführung weiterer Strafzölle auf chinesische Produkte, hatte die Regierung in China die eigene Währung – den Yuan – deutlich durch die Zentralbank abwerten lassen. Im Umkehrschluss stieg der Dollarkurs. Die Marke von sieben Yuan je US-Dollar (respektive 700 Yuan je 100 US-Dollar) galt unter Devisenexperten lange Zeit als "rote Linie", die die chinesische Notenbank nicht überschreiten werde. Diese Grenze war nun gefallen und ein Währungskrieg drohte. Besonders weil die Reaktion der US-Zentralbank Fed in Form einer Leitzinssenkung nicht ausblieb. Ziel war eine Schwächung des US-Dollars.
Die Strategie Chinas seine eigene Währung abzuwerten ist allerdings nicht gänzlich neu – wie sich an den hohen Währungsreserven, die die chinesische Zentralbank angehäuft hat, deutlich ablesen lässt.