Statistiken zum Thema Paid Content

Unter Paid Content versteht man digitale Inhalte, die kostenpflichtig über das Internet angeboten werden. Kostenpflichtige Downloads oder Streams von Musik oder Filmen über bestimmte Portale fallen ebenso unter den Begriff wie E-Books, Apps oder das Abrufen von Nachrichtenartikeln.

Zahlungsbereitschaft für Streaming in Zeiten von Kaufkraftverlust

Auf der Suche nach Optionen zur Einsparung von laufenden Kosten entscheiden sich viele Verbraucher für die Kündigung von Streaming-Abonnements. Im Rahmen einer Umfrage gab knapp ein Drittel der Befragten in Deutschland an, in den nächsten zwölf Monaten ein solches Abo kündigen zu wollen. Bei der Frage nach den Gründen für die Kündigung wird von einem Großteil der finanzielle Aspekt genannt. Auf Anbieterseite befindet sich ein fragmentierter Markt, auf dem um Kunden und Einnahmen gerungen wird. Ein Geschäftsmodell: die Platzierung von Werbung bei gleichzeitigem Angebot an die Kunden, gegen einen höheren Abonnement-Preis die Inhalte weiterhin werbefrei zu konsumieren. Umgesetzt hat dieses Modell beispielsweise Netflix mit den "ad-supported plans". Die Bereitschaft dafür hält sich unter deutschen Verbrauchern jedoch äußerst begrenzt: über 60 Prozent der Befragten gaben an, nicht bereit zu sein, mehr für das Abonnement zu bezahlen. Gleichzeitig gaben ebenfalls über 50 Prozent der Befragten an, keine Werbung bei der Nutzung eines Streamingdienstes zu dulden.

Geht es wieder aufwärts mit dem Markt für Digitale Medien?

Auch die anderen Segmente - Videospiele, Digitale Musik und ePublishing - mussten im Jahr 2022 Einbußen hinnehmen. Dem Statista Market Outlook zufolge wird sich der gesamte Markt in Deutschland aber außerordentlich schnell erholen. Auch den Nutzerzahlen wird ein - wenn auch geringes - konstantes Wachstum bis 2027 prognostiziert. Im direkten Vergleich der Segmente zeigt sich: Video-on-Demand kann in Deutschland mit einer prognostizierten CAGR von knapp 15 Prozent in den Jahren 2019 bis 2027 das stärkste Umsatzwachstum generieren und damit einhergehend auch das durchschnittlich höchste ARPU-Wachstum. Jedoch ist dieses starke durchschnittliche Wachstum auf die enormen Zuwächse während der Corona-Pandemie zurückzuführen und wird in den kommenden Jahren deutlich abflachen auf jährliche Wachstumsraten im einstelligen Bereich. Deutlich robuster hingegen präsentiert sich im betrachteten Zeitraum das Segment Videospiele mit äußerst konstanten - wenn auch geringeren - Wachstumsraten.

Ist ePublishing ein Auslaufmodell?

Weltweit wurden mit eBooks, eMagazinen und ePapers im Jahr 2023 schätzungsweise Umsätze in Höhe von 24 Milliarden Euro erwirtschaftet. In Deutschland hat sich das Segment zuletzt gut von den Einbußen im Jahr 2022 erholt - bis zum Jahr 2027 sollen die Umsätze im gesamten Segment im Durchschnitt jedoch nur noch rund 1,7 Prozent jährlich wachsen. Auch die Nutzerzahlen haben sich zwar erholt, doch werden voraussichtlich stark stagnieren. Auch beim ePublishing steht die Frage nach der Zahlungsbereitschaft im Fokus: im Rahmen einer Umfrage gaben knapp 87 Prozent der befragten Senioren an, dass die Bezahlung von digitalen Zeitungsartikeln für sie nicht in Frage kommt. Dabei ist "Freemium" das am meisten verbreitete Paid-Content-Modell von Zeitungsportalen in Deutschland - hierbei entscheidet die Redaktion, welche Artikel kostenlos und welche kostenpflichtig sind.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 08.10.2024

Key insights

Umsatz mit Digitalen Medien in Deutschland 2023
12,5 Mrd. €
Größtes Segment im Markt für Digitale Medien
Video-on-Demand
Schätzung zum Umsatz der deutschen Publikumspresse mit Paid Content
1,23 Mrd. €
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