Unbegleitete minderjährige Asylbewerber in Deutschland bis 2024
Im Jahr 2024 stellten in Deutschland rund 13.340 unbegleitete Minderjährige einen Asylerstantrag. Damit sank die Zahl der minderjährigen Asylbewerber gegenüber dem Vorjahr erstmalig, nachdem es seit 2020 kontinuierlich gestiegen ist.
Was sind unbegleitete minderjährige Asylsuchende?
Zu den unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern werden schutzsuchende Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gezählt, die ohne Erwachsenen in ein anderes Land einreisen. In Deutschlands Migrationssystem gelten Minderjährige als besonders schutzbedürftig. Dies spiegelt sich auch im Asylprozess wider, da das Kindeswohl unter Berücksichtigung der besonderen Situation geprüft wird. Die meisten minderjährigen Asylbewerber gab es 2024 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen und Bayern.
Gesellschaftliche Debatte um die Migrationspolitik
Spätestens seit der sogenannten "Flüchtlingskrise" im Jahr 2015, als Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen wie Syrien oder Afghanistan nach Europa flüchteten, ist der Migrationsdiskurs in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Nach dem islamistischen Messeranschlag in Solingen Ende August 2024 wurden die Fragen um die Asyl- und Migrationspolitik erneut kontrovers diskutiert. Die Bundesregierung reagierte auf den Terror mit der Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan und der Verschärfung der Grenzkontrollen. Wenn die Aufmerksamkeit für das Thema "Ausländer und Integration" steigt, wird auch die Sorge um das Problem des Rechtspopulismus größer.