Konsum und Konsumenten illegaler Drogen in Deutschland bis 2021
Laut den Ergebnissen des jüngsten Epidemiologischen Suchtsurveys belief sich die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegaler Drogen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung 2021 auf 35,8 Prozent und lag damit um mehr als 10 Prozent höher als noch zehn Jahre zuvor. Hochgerechnet hatten demnach rund 18,3 Millionen 18- bis 64-jährige Bundesbürger mindestens ein Mal in ihrem Leben eine illegale Droge konsumiert. Unter den 12- bis 17-Jährigen belief sich die Lebenszeitprävalenz auf 10,6 Prozent bzw. knapp eine halbe Million Jugendliche (2019). Unter den 18- bis 25-Jährigen hat knapp jeder Zweite Erfahrungen mit illegalen Drogen (47,2 Prozent; 2019).
Datengrundlage
Daten zu Drogenkonsum und Drogenkonsumenten liegen für die Bundesrepublik vor allem in Form repräsentativer nationaler Befragungen vor. Ein Bild des Konsums verschiedener illegaler Drogen in der deutschen Bevölkerung zeichnen in erster Linie zwei, in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Jahren wiederholte Studien: Die Drogenaffinitätsstudie (DAS) ist eine langfristig angelegte Untersuchung des Konsums und der Konsummotive von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren. Der Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) liefert seit den 1980er Jahren Daten zu den Konsumgewohnheiten der deutschen Allgemeinbevölkerung. Das Monitoring des Gebrauchs legaler und illegaler Drogen liefert die Grundlage für die Beurteilung substanzbezogener gesundheitlicher Schäden in der Bevölkerung und die Evaluation von Gegenmaßnahmen.
Cannabis dominiert
Sowohl unter Erwachsenen als auch unter Jugendlichen ist Cannabis die mit Abstand am weitesten verbreitete Droge. Mit einer 12-Monats-Prävalenz von 8,8 Prozent in der Allgemeinbevölkerung und 6,7 Prozent unter 12- bis 17-Jährigen nimmt Cannabis nach wie vor die prominenteste Rolle ein. Der Anteil der Erwachsenen und Jugendlichen, die irgendeine andere illegale Droge konsumiert haben, belief sich auf 3,6 bzw. 1,1 Prozent. Dementsprechend dominieren Cannabinoide auch das klinische Behandlungsgeschehen von substanzbezogenen Störungen. Mit rund 29 Prozent stellen Hauptdiagnosen aufgrund einer Abhängigkeit oder eines schädlichen Gebrauchs von Cannabis die größte Einzelgruppe in der stationären Behandlung dar.