Marktanteil von Eigenmarken im LEH in Deutschland bis 2023

Im Jahr 2023 belief sich der Umsatzanteil der Handelsmarken im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland auf rund 42 Prozent. Damit ist der Marktanteil von Handelsmarken im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. Handelsmarken stellen die Eigenmarken von Einzelhandelsunternehmen wie etwa Edeka, Rewe oder Aldi dar. Diese werden systematisch von Hersteller- bzw. Industriemarken unterschieden, die sich im Besitz der produzierenden Unternehmen befinden.

Handelsmarken typisch für Discounter wie Aldi

Im europaweiten Vergleich weist Deutschland einen hohen Marktanteil von Handelsmarken auf. Spitzenreiter in Europa ist mit einem Anteil von 52 Prozent – gemessen an der Menge – hingegen die Schweiz. Eher niedrig ist der Marktanteil in Norwegen mit 22 Prozent. Dabei sind es hierzulande vor allem die Discounter, die einen deutlich überdurchschnittlichen Eigenmarkenanteil aufweisen. Kein Wunder, denn: ein hoher Eigenmarkenanteil gilt als ein häufiges Merkmal von Discountern. Dort wiesen die Handelsmarken im Jahr 2023 einen Marktanteil von 65 Prozent auf. Bei Food-Vollsortimentern, wie bei den Edeka- und Rewe-Supermärkten, lag der Anteil hingegen nur bei 28 Prozent. Seit ein paar Jahren nehmen aber auch die klassischen Hard Discounter wie Aldi zunehmend Herstellermarken in ihr Sortiment auf, um auch weitere Kundenkreise anzusprechen.

Papierwaren sind als Handelsmarken sehr beliebt

Im Nearfood-Segment waren es im Jahr 2022 mit knapp 68 Prozent vor allem Papierwaren (z.B. Toilettenpapier, Küchenrollen, Windeln) aus dem Eigenmarkensortiment, die einen hohen Marktanteil auf sich vereinen konnten. Im Food-Bereich waren es hingegen vor allem SB-Wurstwaren sowie Nassfertigprodukte, in denen Handelsmarken gemessen am Umsatz große Erfolge erzielten. So konnten im Jahr 2022 SB-Wurstwaren aus dem Handelsmarkenbereich einen Marktanteil von 64,3 Prozent erwirtschaften. Bei Handelsmarken schätzen die Verbraucher insbesondere die günstigen Preise der Produkte. Rund 54 Prozent der Verbraucher verbanden Handelsmarken zuletzt mit dem Begriff „preisgünstig“. Bei Herstellermarken waren es lediglich 14 Prozent.