Staatsverschuldung von China in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2029
Der Trend steigender Staatsverschuldung in China setzt sich fort und das Land erreicht im Jahr 2023 eine Schuldenquote von geschätzt rund 84,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Für das Jahr 2024 wird die Schuldenquote von China auf rund 90,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts prognostiziert. Auf den ersten Blick erscheint die Schuldenquote Chinas im internationalen Vergleich relativ moderat. Auf den zweiten Blick verwundert die deutliche Steigerung der Schuldenquote, da sich das Bruttoinlandsprodukt Chinas innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verdoppelt hat.
China – Verursacher der nächsten Finanzkrise?
Für gewöhnlich steigt die staatliche Schuldenquote in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche- oder Rezessionsphasen. Wirtschaftliche Aufschwungphasen werden hingen zum Schuldenabbau genutzt. China hat jedoch gerade in jüngster Vergangenheit mit massiven, kreditfinanzierten Investitionen das Wachstum befeuert. Diese Wirtschaftspolitik spiegelt sich auch im stetig gestiegen Staatsdefizit Chinas wider. Nach einem negativen Höchstwert für das Jahr 2020, sank dieser Wert jedoch im Jahr 2021. Im Jahr 2023 beträgt das Staatsdefizit rund 7,1 Prozent. Verschärfend wirkt sich die fehlende Regulierung der Kreditinstitute in China aus. Kredite werden an Personen oder Firmen vergeben, die nach internationalem Standard nicht kreditwürdig sind, die Zahl fauler Kredite wächst. Die Wahrscheinlichkeit einer Finanzkrise steigt.
Staatsverschuldung verständlich erklärt
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).
Der Staat kann die höheren Ausgaben durch Fremdkapital finanzieren. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).