Bilanzsumme der global systemrelevanten Banken 2023
Die Industrial & Commercial Bank of China ist die nach ihrer Bilanzsumme größte als global systemrelevant eingestufte Bank. Zum Ende des Jahres 2023 belief sich die Bilanzsumme der chinesischen Großbank auf rund 6.303 Milliarden US-Dollar. Größte systemrelevante Bank Europas war mit einer Bilanzsumme von rund 2.920 Milliarden US-Dollar die britische Großbank HSBC.
Was macht eine Bank zu einem global systemrelevanten Institut?
Global systemrelevante Banken werden medial oft auch als "too big to fail" bezeichnet. Eine Bank gilt als global systemrelevant (Global Systemically Important Bank, G-SIB), wenn durch bei ihr auftretende Schwierigkeiten bzw. ihren Zusammenbruch das Funktionieren des weltweiten Finanzsystems und der Realwirtschaft gravierend beeinträchtigt werden würde. Derzeit stuft der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) weltweit 29 Banken³ anhand bestimmter Kriterien (u.a. Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Milliarden Euro oder Banken, deren Bilanzsumme mehr als 20 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts entspricht) als global systemrelevant ein (Stand: Ende 2023). Von den deutschen Banken wird lediglich die Deutsche Bank als global systemrelevant eingestuft. Diese Einstufung wird jährlich überprüft. Für diese G-SIBs gelten unter anderem strengere Eigenkapitalvorschriften. So sollen etwaige Verluste besser aufgefangen werden können.
Bankenkrise in der Schweiz trifft zwei global systemrelevante Institute
Im Februar des Jahres 2023 veröffentlicht die Credit Suisse ihre Geschäftszahlen für das Vorjahr und damit auch den höchsten Verlust des Instituts seit der Finanzkrise. Das Minus beträgt rund 7,29 Milliarden Schweizer Franken. In Schieflage – wirtschaftlich wie auch imagemäßig – gerät die Credit Suisse jedoch schon zuvor. So kostet beispielsweise die Pleite des US-Hedgefonds Archegos Capital im Jahr 2021 der Bank rund 4,4 Milliarden Schweizer Franken. Ein Jahr später veröffentlicht ein internationales Recherche-Netzwerk die "Suisse Secrets". Diese Recherchen enthüllen, dass die Credit Suisse jahrelang Autokraten, Drogendealer sowie mutmaßliche Kriegsverbrecher und Menschenhändler als Kunden akzeptiert hat. Im März 2023 spitzt sich die Lage um das Schweizer Bankhaus weiter zu. Zunächst verschiebt die Credit Suisse kurzfristig den Termin zur Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts für das vorangegangene Geschäftsjahr. Begründet wurde dies durch ungeklärte Fragen zur Rechnungslegung durch die US-Wertpapieraufsicht. Daraufhin bricht der sich ohnehin bereits im Sinkflug befindliche Aktienkurs der Credit Suisse weiter ein. Die Pleite des US-Geldinstituts Silicon Valley Bank (SVB) lässt das Geldhaus in einen weiteren Abwärtsstrudel geraten. In der Folge muss die Schweizerische Nationalbank einspringen und die Credit Suisse stützen: Sie stellt der Bank Kredite in Summe von bis zu 50 Milliarden Franken - umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro - zur Verfügung. Durch diese Maßnahme kann der Abwärtstrend des Aktienkurses aber nur vorübergehend gestoppt werden. Der Druck auf das global systemrelevante Bankhaus bleibt bestehen und so beginnt die Schweizer Regierung Verhandlungen mit der konkurrierenden Schweizer Großbank UBS. Am Ende dieser Verhandlungen steht die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS für rund 3 Milliarden Schweizer Franken in Aktien.