Globale Armut: Menschen in extremer Armut 1990 bis 2030
Im Jahr 2024 lebten nach Prognosen der Weltbank auf der Erde rund 692 Millionen Menschen in extremer Armut. Seit dem Jahr 1990 werden Zahlen zur globalen Armut von der Weltbank erfasst. 1990 lag die Zahl der Menschen, die in extremer Armut lebten, noch bei zwei Milliarden.
Wie wird globale Armut gemessen?
Nach der Definition der Weltbank leben Menschen in extremer Armut, wenn sie weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Dabei wird die Kaufkraft des US-Dollars in lokale Kaufkraft umgerechnet. Das bedeutet, dass Menschen extrem arm sind, wenn sie sich nicht täglich die Menge an Gütern kaufen können, die in den Vereinigten Staaten 2,15 US-Dollar kosten würden. Die Armutsgrenze von 2,15 Dollar wurde erst im Jahr 2022 festgelegt, bis dahin galten 1,90 Dollar als Grenzmarke für extreme Armut. Neben der absoluten Armutsgrenze der Weltbank, die einen fixen Grenzwert für alle Staaten der Welt festlegt, gibt es auch nationale Armutsgrenzen, die relativ bemessen werden. Als relativ arm gilt, wessen Einkommen zu einem bestimmten Anteil unter dem mittleren Einkommen seines Landes liegt. In der Europäischen Union werden zum Beispiel 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Erhebung der relativen Armut verwendet. Armut in Deutschland gilt grundsätzlich als relative Armut, weil selbst sehr arme Menschen hier noch immer mehr Geld zur Verfügung haben als arme Menschen in anderen Ländern.
Sub-Sahara Afrika ist die Weltregion mit den höchsten Armutszahlen
Der Rückgang der globalen Armut ist vor allem auf den wachsenden Wohlstand in China und Indien zurückführbar. In Subsahara-Afrika konnte Armut dagegen in den letzten Jahrzehnten weniger erfolgreich bekämpft werden. Heute sind die afrikanischen Staaten südlich der Sahara die am stärksten von Armut betroffenen Länder der Welt. In Somalia zum Beispiel lebten 2023 nach Schätzungen mehr als die Hälfte der Bevölkerung von weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag. Somalia war im Jahr 2022 auch das Land, das im Ranking des Human Development Index am schlechtesten abschnitt.