Antifeministische Aussagen in Deutschland nach West und Ost 2024

Bei einer im Jahr 2024 in Deutschland durchgeführten Umfrage stimmten insgesamt 25,7 Prozent der Befragten der Aussage "Frauen, die mit ihren Forderungen zu weit gehen, müssen sich nicht wundern, wenn sie wieder in ihre Schranken gewiesen werden" zu. Damit war dies die als antifeministisch eingestufte Aussage mit der höchsten Zustimmung. Dabei ist Antifeminismus in Ostdeutschland stärker verbreitet als in Westdeutschland.

Was ist Antifeminismus?

Unter Antifeminismus werden Ideologien, Einstellungen und Handlungen verstanden, welche gegen feministische Bewegungen und Politiken der Geschlechtergerechtigkeit gerichtet sind. Hierbei gibt es ein breites Spektrum antifeministischer Handlungen, das sich von einem sexistischen Kommentar bis hin zu sexueller Gewalt erstreckt. Im Generationenvergleich scheinen antifeministische Haltungen besonders unter jüngeren Menschen verbreitet zu sein. Fast die Hälfte der weltweit befragten Gen Z und Millenials stimmten 2024 der Aussage zu, dass die Förderung der Gleichstellung von Frauen inzwischen zu einer Diskriminierung von Männern geführt habe. Bei den Babyboomern teilten nur 37 Prozent diese Ansicht. Doch auch zwischen den Geschlechtern zeigten sich deutliche Unterschiede: Während 60 Prozent der deutschen Männer meinen, die Gleichberechtigung sei weit genug fortgeschritten, sehen das nur 38 Prozent der Frauen so.

Antifeminismus und Extremismus

Besonders in rechten und rechtsextremen Strömungen, aber auch im islamischen Extremismus, bestehen antifeministische Ideologien. Durch die Propagierung eines traditionellen Geschlechterbildes werden feministische Bestrebungen als Bedrohung für die eigene Kultur beziehungsweise Nation wahrgenommen. In den vergangenen Jahren nahmen extremistische Straftaten in Deutschland zu und erreichten 2023 mit 39.400 Fällen einen neuen Höchststand. Obwohl nicht alle dieser Taten in direkter Verbindung zu Antifeminismus stehen, zeigt sich hier eine vergrößerte Tendenz zu radikalen Ansichten in der Gesellschaft.