Todesurteile im Ersten Weltkrieg in Österreich-Ungarns 1914-1918
Die k.u.k. Armee
Die Armee Österreich-Ungarns gehörte zu Beginn des Krieges zu den größten weltweit. Sie war jedoch gleichzeitig eine der am wenigsten effektiven Streitmächte der Kriegsteilnehmer. Dieser Umstand lag zunächst an der meist schlechten Moral der Soldaten: In den Armeen von Österreich-Ungarn dienten zahlreiche verschiedene Nationalitäten und Minderheiten. Diese hatten bereits im zivilen Leben unter starker sozialer Ungleichheit zu leiden. Wirtschaftliche Not und eine geringe Repräsentation von Minderheiten in Politik und Verwaltung verhinderten das Aufkommen eines gemeinsamen Nationalgefühls.Zum anderen verfügte die Doppelmonarchie nur über eine vergleichsweise kleine Schwerindustrie. Güter wie Artillerie, Flugzeuge oder Lastwagen konnten daher nur sehr eingeschränkt produziert werden.
Militärführung
Zu den moralischen und nachschubtechnischen Problemen gesellte sich eine inkompetente Militärführung. Wiederholt wurden weitere aussichtslose Wellenangriffe von Infanterie auf befestigte Stellungen befohlen, obwohl diese bereits unter hohen Verlusten abgeschlagen worden waren. Auch das Stationieren von großen Armeeverbänden in lebensfeindlichen Gebieten wie in den Karpaten führte zu unnötig hohen Verlusten. Dies verschlimmerte das Problem mit der Moral noch zusätzlich und die Zahl an Desertationen nahm deutlich zu. Darüber hinaus lehnten viele slawische Minderheiten in der k.u.k. Armee es ab, gegen andere Slawen zu kämpfen. An der russischen Front liefen daher viele Soldaten sogar zum Feind über. Ende 1918 fehlte der Armee der Habsburger die Möglichkeit noch weiter zu kämpfen. Österreich-Ungarn musste darauf hin kapitulieren.Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen Einwohner Österreich-Ungarns.
Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier