Volkseinkommen pro Kopf im Westen Österreich-Ungarns 1911
Vielvölkerstaat
In Österreich-Ungarn lebten nicht nur wie der Name vermuten ließe Ungarn und Österreicher: Viele verschiedene Ethnien waren im Vielvölkerstaat vertreten und hatten sich nicht nur ihre Kultur, sondern auch ihre Sprache bewahrt. Die Habsburger hatten in den Jahrzehnten zuvor ihren Einflussbereich stetig ausgedehnt und auf diese Weise waren auch andere Nationalitäten in das Staatsgebiet der k.u.k. Monarchie gelangt.Soziale Ungleichheit und die damit verbundenen Spannungen waren eine konstante Problematik in Österreich-Ungarn. Beispielsweise wurden wichtige Positionen in der Verwaltung, der Politik und des Militärs zumeist mit Deutschen besetzt, was eine angemessene Repräsentation der übrigen Nationalitäten ausschloss. Auch scheiterte die Habsburger Monarchie daran, ein vereintes Nationalbewusstsein zu etablieren.
Wirtschaft
Nicht nur die ungarische Reichshälfte hatte einen wirtschaftlich schlechteren Stand als die der Österreicher. Auch viele Landstriche im Westen der Doppelmonarchie wie Galizien oder die Bukowina hinkten wirtschaftlich stark zurück. Insbesondere die Industrialisierung hielt erst mehrere Dekaden Einzug nachdem viele andere europäische Großmächte diesen Prozess bereits durchlaufen hatten. Ursache hierfür waren sehr verspätet eingeleitete Reformen, insbesondere die Abschaffung der Leibeigenschaft. Durch diese Verzögerungen konnte der Prozess der Urbanisierung erst viel später beginnen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich bringen.Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen Einwohner Österreich-Ungarns.
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