Die europäische Zentralbank (EZB) ist der wichtigste Gläubiger der EU-Staaten. Laut Daten der OECD hält die Notenpresse rund 36 Prozent der Staatsschulden Deutschlands, in Österreich sind es rund 27 Prozent – anteilig größter Schuldner sind die Niederlande mit etwa 37 Prozent der Staatsschulden, wie die Statista-Grafik abbildet.
Eigentlich ist es der EZB zur Wahrung ihrer Integrität verboten EU-Mitglieder zu finanzieren. Im Jahr 2007 war die Bank noch völlig unbeteiligt an den Länderfinanzen, ein Jahr später musste sie viele EU-Staaten unterstützen, um die Folgen der Finanzkrise abzufedern. Seit 2015 ist es der EZB zudem möglich im Rahmen des Public Sector Purchase Programme (PSPP) Staatsanleihen der europäischen Länder zu erwerben, um die Inflationsrate zu stabilisieren.
Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie wurde im März das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) ins Leben gerufen. Dieses erlaubt der EZB weitere Anleihenkäufe von bis zu 1.350 Milliarden Euro bis zum Ende des Jahres 2021 und soll den EU-Staaten aus der Krise helfen. Die Schulden der europäischen Staaten bei der EZB werden also in Zukunft tendenziell noch weiter ansteigen.