Statistiken zum Flugzeugbau
Airbus überholt Boeing
Boeing befindet sich in der schwersten Krise seiner Firmengeschichte. Der zweitgrößte Flugzeughersteller der Welt kämpft mit erheblichen Schulden und musste im Jahr 2023 einen Verlust von 2,24 Milliarden US-Dollar verbuchen. Anhaltende technische Probleme und Baumängel bei verschiedenen Flugzeugmodellen von Boeing sorgten zudem für einen starken Vertrauensverlust bei vielen Kunden und Flugsicherheitsbehörden in die Verlässlichkeit und Verkehrstauglichkeit einzelner Flugzeugtypen. Dies spiegelt sich auch in den Neubestellungen von Boeing-Flugzeugen wider, die im Jahr 2023 weit hinter dem Konkurrenten Airbus lagen. Airbus erhält als großer Rivale von Boeing seit mehreren Jahren die meisten Flugzeugbestellungen und kann hierdurch seine Stellung als größter kommerzieller Flugzeugbauer der Welt ausbauen. Sollte der Trend anhalten oder sich dieses Verhältnis weiter zu Gunsten des europäischen Konkurrenten Airbus verschieben, könnte Boeing als einstiger Branchenführer dauerhaft zur Nummer zwei werden.Die Konkurrenz von Boeing ist ausgelastet und auf kleinere Flugzeuge spezialisiert
Trotzdem sind die Anzahl der Aufträge für kommerzielle Flugzeuge bei Boeing so hoch, dass die Produktion über das Jahr 2030 hinaus ausgelastet ist. Und da der größte Konkurrent Airbus ebenfalls ausgelastet ist und die Nummer drei der Welt, der brasilianische Konkurrent Embraer, bislang auf kleinere Kurzstreckenjets mit maximal 130 Sitzplätzen spezialisiert ist, werden die Airlines auch zukünftig bei Boeing bestellen.Nachhaltiges Fliegen durch „grünes Kerosin“?
Schlüsselelement bei der Dekarbonisierung der Luftfahrt sind nachhaltige Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) aus Biomasse oder einer Kombination von Strom, Wasser und Kohlenstoffdioxid (sogenannte „E-Fuels“). Nachhaltige Kraftstoffe reduzieren die Treibhausgasemissionen gegenüber fossilem Kerosin theoretisch um bis zu 99 Prozent. Andere Quellen geben eine durchschnittliche Reduzierung von rund 70 Prozent an. Weiterer großer Vorteil: Anpassungen an den Flugzeugen oder der Infrastruktur sind nicht notwendig, aktuell könnten bereits bis zu 50 Prozent dem fossilen Kerosin beigemischt werden.Allerdings geht selbst die optimistischste Prognose auch aufgrund begrenzter Rohstoffe und fehlenden Mengen grünen Stroms davon aus, dass im Jahr 2050 nur etwa zwei Drittel des notwendigen Kraftstoffs nachhaltige Kraftstoffe sein werden.