Größte Flugtaxi-Hersteller nach höchstem Kapital aus Finanzierungsrunden 2024
Joby Aviation hat mit rund 2,3 Milliarden US-Dollar bisher die höchsten Finanzierungen für die Entwicklung und Herstellung eines elektrisch betriebenen Senkrechtstartes (eVTOL) erhalten. Wichtige Partner des Start-Ups aus den USA sind unter anderem Toyota und die US Air Force. Darauf folgt mit Lilium ein Unternehmen, das zwar in den Niederlanden registriert ist, aber auch bei München einen zentralen Standort hat. Lilium konnte für die Entwicklung des "Lilium Jet" bisher rund 1,5 Milliarden US-Dollar aus den Finanzierungsrunden generieren. Ein Vergleich verschiedener Flugtaxi-Modelle zeigt, das laut Herstellerangaben der "Joby S4" von Joby Aviation mit rund 240 Kilometern die größte Reichweite hat.
Flugtaxis als Teil der Verkehrswende oder Luxus-Transportmittel?
Befürworter sehen in den elektrischen Senkrechtstartern für aktuell maximal fünf Passagiere einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Verkehrs auf den Straßen. Auch sollen die elektronischen Senkrechtstarter (eVTOL) Rettungshubschrauber ersetzen: Laut dem brasilianischen Flugzeughersteller Embraer ist ein eVTOL bis zu sechsmal günstiger zu betreiben als ein konventioneller Hubschrauber.
Allerdings gibt es noch zahlreiche offene Fragen: Um den restlichen Verkehr merklich zu entlasten, ist viel Platz für Start- und Landeplätze notwendig, der in den verdichteten Städten kaum oder nur zu hohen Preisen vorhanden ist. Außerdem ist die tatsächliche Lärmbelästigung der Flugtaxis in Städten noch unklar. Dazu kommen hohe Kosten pro Sitzplatz durch den kurz- und mittelfristig noch notwendigen Piloten und die niedrige Anzahl der möglichen Sitzplätze. So sehen Kritiker in den Modellen der teilweise mit Milliardenbeträgen finanzierten Start-Ups weniger eine Entlastung des bestehenden Verkehrssystems als vielmehr zusätzliche Verkehre für wenige, zahlungskräftige Kund:innen, die schnell vom Stadtzentrum oder Flughafen ins ländliche Umland reisen möchten.