Fairtrade bezeichnet eine Handelspartnerschaft, die mit ihrem Gütesiegel gerechtere Handelsbedingungen wie faire Mindestlöhne für die Produzenten, sowie Sozial- und auch Umweltstandards bei der Herstellung der Produkte garantiert. Die Einhaltung der Fairtrade-Standards für nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte wird durch ein internationales Kontrollsystem sichergestellt, welches in der Schweiz von der Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) vergeben wird. Anfangs waren es Weltläden, die für den Verkauf fair gehandelter Produkte sorgten; den ersten Weltladen der Schweiz gab es 1974. Inzwischen findet man Produkte aus fairem Handel aber auch im Naturkostfachhandel und in den meisten Supermärkten. Mehr als jede zweite
stammt bereits aus fairem Handel. Insgesamt sind in der Schweiz über 3.000 Produkte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label erhältlich.
Fairtrade-Umsätze im Aufwind

Der
Umsatz mit Fairtrade-Produkten ist über die Jahre hinweg stetig am Wachsen. Im Jahr 2023 wurden zuletzt 970 Millionen Schweitzer Franken an Umsatz generiert – ein neuer Rekordwert und eine Erhöhung um über sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Gleiche galt auch für den
Umsatzbeitrag pro Kopf. Durchschnittlich gab jeder Konsument 110 Franken für fair gehandelte Produkte aus. Im Jahr zuvor waren es nur 104 Franken. Zu den
Produkten, die im Fairtrade Segment die größten Umsätze erzielen, zählen Kakaoprodukte sowie frische Früchte und Getränke.
Die Schweizer sind Weltmeister beim Kauf von Fairtrade-Produkten
Absoluter Spitzenreiter, was die Pro-Kopf-Ausgaben für Fairtrade-Produkte in den einzelnen Ländern betrifft, ist die Schweiz. Zum Vergleich: In
Deutschland lag der Fairtrade-Umsatz 2023 bei rund 2,56 Milliarden Euro, in
Österreich bei circa 663 Millionen Euro.
Insgesamt ist der Fair-Trade-Anteil am Handel jedoch nach wie vor sehr gering. Der Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel sorgt dafür, dass nachhaltige Produkte es es nicht leicht haben. Im Jahr 2022 gaben rund 37 Prozent bzw. 26 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer an, dass die
Themen Produktherkunft und Nachhaltigkeit beim Einkaufen eine Rolle spielen. Mit Abstand an erster Stelle stand allerdings der Preis.
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